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Ganze Raspi swingt und jazzt

1000 Besucher genossen 6. Weihnachtsmatinee des Bunker Ulmenwall

Von Elke Wemhöner und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Sechs verschiedene Musikformationen und vier Fachleute für stimmige Kinder-Unterhaltung bestritten am Montag das Programm der 6. Weihnachtsmatinee. Das Team des Bunker Ulmenwall hatte eine gute Hand bei der Auswahl bewiesen; die Zahl von 1 000 zufriedenen Besuchern spricht für sich.

Flotter Jazz, zündender Bigband-Sound und mitreißender Funk - das sind nach feierlichen Weihnachtsmelodien gute Aussichten für den Ausklang der Festtage. Zum 6. Male lud der Bunker Ulmenwall zur Matinee in die Ravensberger Spinnerei ein. Drei Stunden lang gab es Musik in allen Sälen und ein altersmäßig gemischtes Publikum bummelte und genoss sichtlich.
Im großen Saal gelang es »Bi-Bop«, der Bigband der Kunst- und Musikschule Bielefeld, ganz schnell die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. Die jungen Leute überzeugten mit einem Programm, das Tempo ebenso enthielt wie zu Herzen gehendes. Die Formation ist hervorgegangen aus einem Kreis junger Musiker, die vor vier Jahren bei Landeswettbewerb »Jugend jazzt« siegten.
Ein wenig zeitversetzt startete Maria Estrellita mit ihrer Band im kleinen Saal vis-à-vis. In der intimeren Atmosphäre kam ihr Jazz gut zur Geltung. Geboren auf den Philippinen, in Japan gelebt und gearbeitet, wurde sie zur Wahl-Bielefelderin, die gesanglich ihr spanisches Erbe nicht verleugnet.
Den 2. »Durchgang« übernahmen im Parterre, wo es auch Getränke und Imbiss gab, »The Stax Project« (Großer Saal) und das »Projecto Brasileiro« (Kleiner Saal). Während letztgenannte mit Bossa Nova und Salsa für den schmeichelnden Rhythmus sorgten, zielte »Stax« nicht nur auf die Ohren, sondern auch auf die Beine. Die Stuhlreihen war eigens weggeräumt worden...
Jazz und Dixie pur boten die Musiker im Historischen Saal unterm Dach. Ob »Jazz-Kontingent« oder »Jazz-Sündikat«: beide Formationen ließen bei den Jazz-Freunden keine Wünsche offen. Der Applaus nach den Soli bedeutete uneingeschränktes Lob.
Wer eine Matinee für Familien attraktiv machen möchte, tut gut daran, den Kindern etwas zu bieten. Und die war von den Stühlen des Murnau Saales gar nicht wegzubekommen. Atemlos verfolgten sie, was Lissi Ringelsocke (Astrid Hauke) mit dem Engel (Elaisa Schulz) erlebte und wie Michaela Sauerwald und Jürgen Ritterhaus die Welt besangen.
Das clowneske Duo Hauke/Schulz bietet reizende Szenen zum Freuen und Lachen. Das Gesang-Duo Sauerwald/Rittershaus erzählte musikalisch von Weihnachts- und anderen Hasen und stellte einen Elefanten vor, der bummeln gehen wollte. Die Kinder blieben jedoch lieber im Raum - bummeln gehen sollten dann doch besser Mama, Papa oder Oma. Dieser Engel war jedem Musiker vorzuziehen...

Artikel vom 27.12.2005