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Am Mischpult im Ü-Wagen sitzt Lothar Jöder, der auf dem Monitor auch den Kirchraum sieht.

Posaunenschall
aus Zionskirche
klingt weltweit

Weihnachtsgottesdienst übertragen

Von Elke Wemhöner und
Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld-Bethel (WB). Die ermutigenden Worte von Pastor Bernward Wolf, die machtvollen Klänge der Posaunen waren am Heiligen Abend nicht nur in Deutschland, sondern - via Kurzwelle - in der ganzen Welt zu hören. Die Radiosender Deutschlandfunk und Deutsche Welle übertrugen den Weihnachtsgottesdienst aus der Betheler Zionskirche.

Geschäftiges Treiben eine halbe Stunde Stunde vor Beginn des Gottesdienstes: die Posaunenmission unter Leitung von Joachim von Haebler und Organistin Mareike Witt-Lindemann spielen kurz verschiedene Stücke an, der Zionschor erhält von Paul-Friedrich Klein noch ein paar Hinweise. Klaus Möllering, Sonderbeauftragter der Ev. Kirche in Deutschland, schaut in sein Redekonzept. Er wird eine kurze Einleitung geben, Bethel und die Kirche vorstellen. Dann tritt der Chorleiter ans Pultmikrofon und bittet die Gemeinde um Gehör: »Wir sollen gleich einen Engelsgesang fabrizieren«, sagt er mit einen breiten Lächeln, »und den üben wir kurz einmal.«
Pastor Bernward Wolf hatte zuvor das Procedere erläutert: nicht wie sonst üblich zur vollen Stunde, sondern fünf Minuten später werde der Gottesdienst beginnen. »Die Nachrichten haben Vorrang.« Ein rotes Licht, am Geländer der Orgelempore befestigt, gibt das Signal wenn die Übertragung beginnt. Dann senkt sich Ruhe über den Kirchenraum; nur ein Räuspern hie und da, eine Stimme aus den Reihen der Behinderten.
»Die Nebengeräusche sind gewollt«, betont Techniker Lothar Jöde im Übertragungswagen vor der Zionskirche. »Sie geben Echtheit.« Und dann konzentriert er sich auf seine Arbeit. Im Blick haben Aufnahmeleiterin Gisela Schröder und Jöde auch einen Monitor, der das Bild einer Videokamera vom Altarraum erfasst.
Pastor Wolf kommt an diesem Abend eine besondere Aufgabe zu: Er muss den Ablaufplan im Auge behalten. Wird es zeitlich eng, wird eine Liedstrophe gestrichen - Pastor Wolf sagt ohnedies an, welche Verse gesungen werden.
Gemeinde und Mitwirkende erweisen sich an diesem Heiligen Abend als diszipliniert. Alles klappt so gut und so schnell, dass am Schluss die Posaunen ihren Part mehrfach wiederholen müssen. Und als das rote Licht nach einer Stunde erlischt, gibt es Beifall für alle, die an dieser Übertragung mitgewirkt haben...

Artikel vom 27.12.2005