Berlin (dpa). Im deutschen Mittelstand geht es nach Angaben des Bundesverbands der Selbständigen (BDS) bergauf.
»Die persönlichen Geschäftserwartungen und die Bewertung der allgemeinen Wirtschaftslage haben sich weiter verbessert«, teilte der BDS auf Grundlage einer Dezember-Umfrage unter 1041 Unternehmern gestern in Berlin mit. »Die Lage ist besser geworden, die Konjunkturerholung setzt sich auch für kleine und mittelständische Unternehmen fort.« Die aktuelle Analyse zeuge von einer besseren Grundstimmung als vor einem Jahr, erklärte BDS-Präsident Rolf Kurz. Der Personalabbau werde weiter gebremst. Nur noch 17 Prozent wollten ihre Mitarbeiterzahl reduzieren (Vorjahr: 22 Prozent), dagegen wollten 11 Prozent neue Mitarbeiter einstellen (7 Prozent). Insgesamt dürfte der Mittelstand seine Mitarbeiterzahl im kommenden Jahr halten. Die Investitionen gehen auch im kommenden Halbjahr weiter zurückgehen, allerdings weniger stark als im vergangenen Jahr. Mit zunehmender Unternehmensgröße stiegen die positiven Beurteilungen. Der Handel bleibe weiterhin das Sorgenkind. Das BDS-Mittelstandsbarometer, das die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen der Mittelständler zusammenfasst, erreiche erstmals seit Sommer 2001 mit 3,3 einen positiven Wert. Zum Jahreswechsel 2004 lag der Wert laut BDS noch bei minus 10,3. Das Barometer steige das sechste Halbjahr in Folge. Insgesamt gehe die Entwicklung nach oben, allerdings mit deutlichen Unterschieden zwischen den Branchen: Vor allem der Handel hinke weiter den anderen Wirtschaftsbereichen hinterher. 31 Prozent der Händler hätten die eigene Lage als »schlecht« bezeichnet. Dieser Ansicht schlössen sich 21 Prozent der Handwerker und 23 Prozent der Dienstleister an - die Mehrheit bei Dienstleistern und Handwerk spreche von einer befriedigenden Lage. Die besten Bewertungen seien aus der Industrie gekommen. Hier hätten nur 13 Prozent die derzeitige Geschäftslage als schlecht bewertet, 44 Prozent hingegen mit gut, teilte der BDS weiter mit. Betriebsschließungen werden nach Einschätzung der befragten Unternehmer in diesem Jahr weiter zurückgehen. Gefährdet seien vor allem die kleineren Unternehmen. 88 Prozent der Unternehmen erwarteten keine Betriebsaufgabe (Vorjahr: 86 Prozent).
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