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Bielefelder in Lauerstellung

Kreisliga A: Hillegossen und Wellensiek II die heimstärksten Teams

Von Kilian Drescher
Bielefeld (WB). Die Hinrunde der Kreisliga A-Saison 2005/06 ist absolviert. Viele spannende Partien, Tore und reichlich Überraschungen prägten die erste Saisonhälfte. Mit dem SC Peckeloh (34 Punkte) und dem TSV Amshausen (31) stehen derzweit zwar zwei Fußballteams aus dem Altkreis auf den begehrten Aufstiegsplätzen, jedoch haben sich ambitionierte Bielefelder Mannschaften bereits in Lauerstellung begeben.

Eines der Übberaschungsteams dürfte die »Zwote« des VfR Wellensiek sein. Mit 31 Punkten stehen die Rottmannshofer, die ihrer »Ersten« nacheifern, auf dem dritten Tabellenplatz, punktgleich mit Amshausen. Die zweite »Sensation« ist der TuS Hillegossen. Mit 29 Zählern liegt der Vierte ebenfalls in aussichtsreicher Position. Allerdings hält Coach Stefan Wünsch den Ball zunächst einmal flach. »Natürlich sind wir zufrieden, aber wir müssen auf dem Teppich bleiben«, möchte Wünsch das Erreichte ab Februar wiederholt sehen. Besonderen Wert legt er auf die spieleriche Entwicklung seiner jungen Truppe, denn nach drei anfänglichen Niederlagen entwickelte sich nach und nach ein richtiger Teamgeist im Osningstadion. Mit 56 erzielten Treffern, davon 41 im heimischen Osningstadion, stellt der TuS auch noch die »Torfabrik« der Liga.
Punktgleich mit Hillegossen sind die »Gücüs« aus Sennestadt. Anfangs lief noch alles einigermaßen rund bei der Elf von Mehmet Ertunc, dann schlichen sich jedoch kleine Konzentrationsschwächen ein, was Ertunc des häufigeren nicht ganz »schmeckte«.
Eine ebenfalls durchwachsende Hinserie durchlebte der SC Türkiyemspor. Zwar ist Sezgin Baytar erneut alleiniger Spitzenreiter in der Torschützenliste (19 Treffer), aber insgesamt waren die Leistungen des SCT oft zu schwankend, als dass man in dieser Saison noch vom Aufstieg sprechen dürfte.
Eine ebenfalls turbulente Phase durchlebte man auch beim TuS Hoberge-Uerentrup. Mit 25 Punkten steht die Truppe eigentlich gut da und dürfte mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Allerdings trennte man sich überraschend von Coach Murat Sen. Trotz guter Ergebnisse musste der seine Koffer packen, weil die Zusammenarbeit zwischen Trainer und Vorstand nicht immer harmonierte. Die »Reserve« des VfL Theesen liegt mit 23 Zählern mehr als nur im Soll. Folglich hat sich der Aufsteiger im gesicherten Mittelfeld festgesetzt.
Die große Enttäuschung des Jahres heißt eindeutig VfL Schildesche. »Wir sind sportlich natürlich nicht zufrieden, aber wir sind auch nie mit der gleichen Elf aufgelaufen«, resümiert VfL-Coach Frank Ruske die Hinserie, blickt aber zuversichtlich nach vorne. »Wenn wir an unserem System festhalten, dann kommt sicher bald auch der Erfolg«, sagt der vor der Saison als großer Hoffnungsträger verpflichtete Coach. Mit lediglich 19 Punkten sind die »Schildsker« dennoch weit vom eigenen Saisonziel (Aufstieg) entfernt und müssen weiter wachsam nach »unten« schauen.
Die Abstiegsregion beginnt mit dem FC Türk Sport II (14 Punkte). Das launische Team von Aykut Aydinel ist nach wie vor nicht richtig einzuschätzen. Auf der einen Seite wird attraktiver und sehenswerten Fußball gespielt, auf der anderen läasst man häufig unnötige Punkte liegen.
Eine wahre »Seuchensaison« hat auch der TuS Jöllenbeck II hinter sich. Mit mageren 13 Zählern stehen die Jürmker auf Tabellenplatz 14 und sind damit nach eigenem Bekunden nicht zufrieden. »Wir müssen einfach mehr Ruhe 'rein bekommen, dann klappt das schon«, gibt sich Marcus Pannhorst unerschütterlich. Den Mannen aus dem Naturstadion machten viele Verletzungen einen Strich durch die Rechnung, so dass man nicht selten das Nachsehen hatte, obwohl man in den meisten Partien ein gleichwertiger Gegner war.
Ganz schlimmm hat es Aufsteiger SuK Bielefeld erwischt. Auch durch den Trainerwechsel von Bedirhan Atalay zu Frank Kraus konnte der Abwärtstrend nicht gestoppt werden. Die »Jungs« vom Bolbrinker müssen nun alles geben, damit der sofortige Wiederabstieg verhindert werden kann.
Eine »Horrorbilanz« hat der FC Teutonia Altstadt vorzuweisen. Mit einem einzigen Pünktchen und einem Minus-Torverhältnis von 7:107 ist der einstige Bezirksligist meilenweit vom rettenden Ufer entfernt und darf längst für die Kreisliga B planen.
Aber im Fußball ist ja bekanntlich alles möglich, und hoffentlich wird die Rückserie genauso spannend und dramatisch wie der absolvierte erste Teil.

Artikel vom 04.01.2006