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Wird Charles König George VII.?

Camilla erstmals beim Weihnachtsgottesdienst der königlichen Familie

Sandringham (dpa). Erstes Weihnachten mit der Königsfamilie: Camilla (58), Herzogin von Cornwall und Ehefrau des britischen Prinzen Charles, hat die Royals am Sonntag zum traditionellen Weihnachtsgottesdienst in Sandringham begleitet.
Blumen und kleine Geschenke zu Weihnachten gab es von begeisterten Royalisten für die Queen.

Vor ihrer Hochzeit mit dem Thronfolger im April war Camilla noch nie zum Weihnachtsfest der Queen auf deren ostenglischen Landsitz eingeladen worden, obwohl beide schon mehr als 30 Jahre liiert sind. 2000 Schaulustige versammelten sich vor der St. Mary Magdalene Church, um die Familie bei ihrem Kirchgang zu begrüßen.
»Happy Christmas Camilla« war auf einer britischen Flagge zu lesen, die den Mitgliedern der königlichen Familie entgegengehalten wurde. Die Heirat habe Camilla in der Familie offensichtlich einen neuen Status verliehen, kommentierten britische Zeitungen. Denn Weihnachten feiern die Royals stets nur im engsten Kreis. So hatte Königin Elizabeth II. die 1997 tödlich verunglückte Prinzessin Diana nach ihrer Scheidung von Charles von der Gästeliste gestrichen.
Dass die Queen in ihrer traditionellen Weihnachtsansprache, anders als bei Charles' Heirat mit Diana 1981, jedoch mit keinem Wort auf die zweite Ehe ihres Sohnes eingegangen ist, wertete der »Daily Mirror« als Affront. »Es hätte keinen deutlicheren Hinweis auf die tatsächlichen Gefühle der Königin gegenüber Camilla geben können«, zitierte das Blatt eine »Quelle aus dem Buckingham-Palast«.
Anderen Berichten zufolge fand die Weihnachtsfeier der königlichen Familie auf Wunsch des Prinzen in diesem Jahr zum letzten Mal auf Schloss Sandringham statt. Für künftige Festivitäten bevorzuge Charles Schloss Windsor, das komfortabler und zudem verkehrsgünstiger gelegen sei. Den Jahreswechsel werde er zudem nicht wie bisher mit der Queen, sondern mit Camilla in Schottland verbringen.
Die britischen Prinzen William (23) und Harry (21) wollen den Jahreswechsel ohne die königliche Familie verbringen. William wollte Zeitungsberichten zufolge am Zweiten Weihnachtstag mit Freundin Kate Middleton zu einem Skiurlaub nach Verbier in die Schweiz aufbrechen. Er werde erst am 2. Januar zurückkehren, um an der von seinem Großvater, Prinz Philip, alljährlich veranstalteten Neujahrs-Jagd teilzunehmen, hieß es in London. Harry will nach den Berichten seine Freundin Chelsy Davy in Südafrika besuchen.
Unterdessen wurde bekannt, dass Prinz Charles angeblich seinen Namen ändern will, wenn er einmal König von Großbritannien wird. »Der Name Charles ist mit so vielen schlechten Erinnerungen verbunden«, zitiert die Zeitung »Times« einen Freund des britischen Thronfolgers. »Könige mit Namen Charles hatten nicht viel Glück«, hieß es.
Einer sei geköpft worden, ein anderer habe lange Zeit im Exil leben müssen.
Als Alternative ziehe Prinz Charles in Anlehnung an seinen Großvater den Namen George in Erwägung. Es habe viele Gespräche darüber gegeben, sagte der Freund. »Wir gehen alle davon aus, dass es so kommen wird.«
George VI. sei ein herausragender und sehr populärer Herrscher gewesen, erläuterte der Ahnenforscher Patrick Cracroft-Brennan. »Es hat eine lange Tradition, dass der Name des britischen Königs nicht mit seinem Geburtsnamen übereinstimmt.« Und dann ergänzte er: »George VII. und Königin Camilla - klingt das nicht wunderbar?«

Artikel vom 27.12.2005