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Rangnick sagt »Ja«

Topkandidat in Wolfsburg, Toppmöller trainiert Georgien

Wolfsburg/Tiflis (dpa). Wunschkandidat Ralf Rangnick sagt »Ja« zum VfL Wolfsburg. Der 47 Jahre alte Fußball-Lehrer hat seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, neuer Trainer beim Bundesliga-Club zu werden.

Das bestätigte gestern VfL-Geschäftsführer Klaus Fuchs. Rangnick hatte sich über die Feiertage eine Bedenkzeit erbeten. Vor einer endgültigen Einigung sind laut Fuchs aber noch weitere Gespräche notwendig. »Wir sind einen großen Schritt weiter und können die Verhandlungen mit Herrn Rangnick nun fortsetzen«, begrüßte Fuchs die Entscheidung des umworbenen Trainers, der auch beim Liga-Rivalen 1. FC Köln als Nachfolger von Uwe Rapolder im Gespräch ist.
Rangnick hatte vor zwei Wochen seinen Posten bei Schalke 04 verloren und soll in Wolfsburg Nachfolger von Holger Fach werden, der am 19. Dezember gemeinsam mit Manager Thomas Strunz entlassen worden war.
Spekulationen, nach denen Rangnick seine Zusage in Wolfsburg von der Verpflichtung des früheren Stuttgarter Managers Rolf Rüssmann (55) abhängig mache, wies der VfL-Geschäftsführer zurück. »Das ist aus der Luft gegriffen«, sagte Fuchs. Eine Entscheidung in der Managerfrage soll im Januar fallen.
Obwohl alles auf die Verpflichtung von Rangnick hinausläuft, will Fuchs nach eigenen Angaben noch mit anderen Kandidaten sprechen. In Wolfsburg waren zuletzt auch Ewald Lienen, Bernd Schuster und Huub Stevens als mögliche Fach-Nachfolger genannt worden.
Nach der Trainerentlassung als Folge der schlechtesten Bundesliga-Hinrunde des VfL hatte sich Wolfsburgs Geschäftsführer Fuchs aber bereits in Stuttgart mit Rangnick getroffen und die Weichen für eine Verpflichtung gestellt. Der Ex-Coach von Hannover 96 hatte ein Engagement zur Rückrunde bei einem »hochinteressanten Angebot« als durchaus »vorstellbar« bezeichnet.
Für Klaus Toppmöller beginnt der »Aufbau Ost« am 1. Februar 2006. Zu diesem Zeitpunkt nimmt der Fußball-Lehrer eine neue Herausforderung an: Der 54-Jährige wird Nationaltrainer Georgiens. »Ja, das stimmt. Wir haben gegenseitige Absichtserklärungen abgegeben. Es sind nur noch juristische Kleinigkeiten zu klären«, sagte Toppmöller.
Der seit dem Ende seines Engagements beim Bundesligisten Hamburger SV im Oktober 2004 Beschäftigungslose, soll einen Zweijahres-Vertrag erhalten.
Bereits am 11. Dezember war Toppmöller in die Kaukasus-Republik gereist, um dort mit dem Fußballverband zu verhandeln. »Am Schluss ging alles hopplahopp, deswegen wird der Vertrag auch erst im neuen Jahr unterschrieben«, sagte Toppmöller, der einen prominenten Vorgänger hat: Der Franzose Alain Giresse, Europameister von 1984, wurde allerdings nach dem Scheitern der georgischen Auswahl in der WM-Qualifikation von seinen Aufgaben entbunden. In der Rangliste des Weltverbands FIFA werden die Georgier an Position 104 geführt.

Artikel vom 27.12.2005