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Missverständnis
vorzeitig beendet

Stefulj von Paderborn nach Essen

Paderborn (WB/pk). Er kam als »Stabilisator für die Defensive« (Sportlicher Leiter Günther Rybarczyk), hatte mit fast 150 Bundesligaspielen die beste Vita aller Neuzugänge beim Zweitliga-Neuling SC Paderborn 07, wurde von Trainer Jos Luhukay zum Kapitän bestimmt - und scheiterte kläglich.

Nach nur einem halben Jahr löste der Verein den Vertrag mit Danijel Stefulj an Heiligabend auf, kurz danach unterschrieb der Kroate bis 2007 beim Regionalliga-Zweiten RW Essen. »Im Sommer haben uns alle zu diesem Transfer beglückwünscht. Jetzt muss man zugeben, dass es ein Missverständnis war. Dennoch haben wir eine saubere Lösung gefunden und Danijel hat Kritikern zum Trotz bewiesen, dass er seinen Vertrag bei uns nicht bis 2007 absitzt und kassiert, sondern Fußball spielen möchte«, kommentierte Rybarczyk die Trennung.
Dass es dazu kam, war längst keine Überraschung mehr. Denn um Punkte spielen durfte Stefulj nur 67 Minuten beim Saisonauftakt in Unterhaching. Im anschließenden Heimspiel gegen Saarbrücken zählte der 32-Jährige noch zum Kader, nach einer Verletzungspause und »mangelndem Engagement im Training« (Luhukay) nie mehr. Die vorläufige Krönung war seine Freistellung vom Training vor dem Hinrundenabschluss gegen Karlsruhe. Das Tischtuch zwischen Spieler und Trainer war längst zerschnitten und letztendlich der Grund für Stefuljs vorzeitigen Abschied. Damit ist er nach Radovan Vujanovic und Daniel Cartus der dritte Spieler, der den SCP in der Winterpause verlässt.
»Die Bereitschaft, auf die Forderungen des Trainers einzugehen, war bei Danijel nicht vorhanden. Außerdem hat er sich mehr und mehr von der Mannschaft isoliert. Daher machte es für mich auch keinen Sinn mehr zu vermitteln. Das Angebot aus Essen hat dann alles beschleunigt«, so Rybarczyk.
Auch Stefulj ist froh, dass das Kapitel abgehakt ist, er teilte aus dem Skiurlaub in Österreich mit: »Paderborn hat mir schlechte Träume bereitet. Sobald ich wieder in Deutschland bin, ziehe ich mit meiner Familie nach Essen. Im Sommer will ich mit Rot-Weiss aufsteigen, wenn nicht, gehe ich wohl zurück in meine Heimat. Es war kein Missverständnis mit dem SCP, es war nur eins mit dem Trainer. Ich bin zum spielen gekommen, er wollte aber immer nur, dass ich trainiere und hat mir keine Chance gegeben.«

Artikel vom 27.12.2005