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Premiere noch
nicht erholt

Stiftung Warentest zu Kündigungen

München (WB/dpa). Die Anleger beurteilen die Zukunft des Bezahlsenders Premiere nach dem Verlust der Bundesligarechte weiter skeptisch. Gestern konnte sich die Aktie nicht von ihren dramatischen Verlusten des Vortages erholen und verlor zeitweise noch einmal vier Prozent.

Wer Premiere ohne Bundesliga nicht mehr haben will, sollte schon jetzt zum Beginn der neuen Bundesliga-Saison kündigen. Das empfiehlt die Stiftung Warentest. Auch bei langfristigen Verträgen gebe es gute Chancen auf vorzeitige Kündigung.
»Bei der Programmgestaltung ist Premiere frei, solange der Gesamtcharakter eines Kanals erhalten bleibt«, heißt es in den Geschäftsbedingungen des Senders. Angesichts der Bedeutung der Bundesliga für Fußball-Abonnenten könnte es laut Stiftung Warentest schon aus diesem Grund ein Sonderkündigungsrecht für die Kunden geben. Ausdrücklich vorgesehen ist die Kündigung für den Fall, dass Premiere sein Programm ändert oder umstrukturiert.
Selbst wenn der Sender nach diesen beiden Klauseln kein Kündigungsrecht einräumen wolle, bleibe die Chance auf Kündigung aus wichtigem Grund. Sie sei bei langfristigen Verträgen unabhängig von den Geschäftsbedingungen immer möglich.
Bei Premiere sieht man das Thema außerordentliche Kündigungen derzeit anders. »Bis zum August kommenden Jahres wird es kein Sonderkündigungsrecht geben«, sagte eine Sprecherin. Nähere Informationen für den Zeitraum nach August wolle das Unternehmen in den nächsten Tagen bekanntgeben.
Die Preise für Fußball live im TV sollen dem neuen Betreiberkonsortium zufolge sinken. »Das Bundesliga-Angebot mit den Live-Spielen der Ersten und Zweiten Bundesliga wird es künftig zu einem deutlich günstigeren Preis im TV geben«, kündigte Arena an.
Nach Angaben des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Deutschen Fußball-Liga, Christian Seifert, will Arena ein Pay-TV-Angebot von maximal 20 Euro pro Monat auf den Markt bringen. Die Pakete bei Premiere, die derzeit die Fußball-Liveübertragungen umfassen, sind von 19,90 Euro an zu haben. Es ist aber zu erwarten, dass die Gebühren durch den Wegfall der Bundesliga-Übertragungen von der kommenden Saison an sinken werden.

Artikel vom 23.12.2005