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Maut: Noch muss sie nur für Lastwagen gezahlt werden, die Autobahnen benutzen.

NRW will Straßen-Maut
nur im Notfall erheben

»Gebühr träfe auch regionalen Lkw-Verkehr«


Düsseldorf (WB/ca). Eine Entscheidung, ob und auf welchen Bundesstraßen in Nordrhein-Westfalen eine Lkw-Maut erhoben wird, fällt frühestens im März. Das hat gestern Mirjam Grotjahn erklärt, die Sprecherin von Landesverkehrsminister Oliver Wittke (CDU). Von 2006 an können Bundestraßen als mautpflichtig eingestuft werden, wenn Lastwagenfahrer sie im Übermaß als Ausweichstrecken für die gebührenpflichtigen Autobahnen benutzen.
Bereits 2002/2003 hatte NRW 300 Zählstellen an Bundesstraßen eingerichtet (sieben in OWL), um das Verkehrsaufkommen vor Einführung der Autobahnmaut zu ermitteln. »Damit haben wir jetzt verlässliche Vergleichszahlen«, sagte die Ministeriumssprecherin. Nach Start der Lkw-Maut Anfang dieses Jahres hatte im Januar und Februar die Zahl der Lastwagen auf Ausweichstrecken dramatisch zugenommen. »Anschließend ist die Kurve abgeflacht, und inzwischen liegt das Mehraufkommen auf vielen Strecken nur noch bei fünf Prozent«, erklärte Grotjahn. Bis Ende Februar wird nun weitergezählt, bevor die Daten endgültig verglichen werden. »Wir wollen möglichst wenig Bundesstraßen mit Maut, weil davon auch der regionale Lkw-Verkehr betroffen wäre«, sagte die Sprecherin. Möglicherweise könnten Anwohner auch dadurch entlastet werden, dass Bundesstraßen für den Lkw-Durchgangsverkehr gesperrt werden: »Das bedarf dann natürlich entsprechender Kontrollen.«
Die Maut kommt ausschließlich dem Bund zugute, der damit Straßen unterhält.

Artikel vom 23.12.2005