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Keine Kuren von der Stange

Dr. Norbert Schulz bietet ganzheitlichen Gesundheitsurlaub am Wörthersee

Von Thomas Albertsen
Maria Wörth-Reifnitz (WB). Die klassische Badekur ist nicht sein Ding, ebenso wenig wie Streichel-Wellness: Dr. Norbert Schulz aus Reifnitz betreibt mit seinem Team moderne Komplementär-Medizin.

Sein Gesundheitshaus am Wörthersee ist Anlaufstation für jene, die abseits der Dogmen von Schulmedizin und alternativer Heilkunde Linderung von Leiden suchen oder den Weg zu einem gesünderen Leben beschreiten wollen.
Weil Schulz den Menschen als Individuum begreift, gibt es bei ihm keine »Wellness-Pakete«, »Kompaktkuren« oder »Gesundheits-Pauschalen«. Der Arzt vom Wörthersee plädiert nachhaltig dafür, standardisierte Angebote und Leistungskataloge in möglichst kurzen Zeitabständen kritisch zu hinterfragen. Diese Einstellung ist Resultat seiner 27-jährigen Praxis. Viele Jahre war Schulz im Golfhotel von Dellach tätig, einem der wichtigsten Ausbildungsbetriebe für Mediziner, die ihre Patienten nach den Erkenntnissen des steirischen Arztes Dr. F.X. Mayr behandeln.
Dessen einzigartige Vision, therapeutisch tätig zu werden, bevor sich eine Krankheit im Körper manifestiert, bewundert er noch heute - dennoch sagt er: »Das Regulationsverhalten des menschlichen Körpers hat sich gravierend geändert, die Evolution kann einfach nicht Schritt halten mit dem Trommelfeuer neuer Umwelteinflüsse und geänderten Lebensbedingungen.«
Waren es früher akute Beschwerden, die die Menschen peinigten, so sind es heute immer mehr Allergien und chronische Erkrankungen. »In Zeiten wachsender Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und starker beruflicher Anspannung kann sich kaum noch einer für mehrere Wochen der Milch-Semmel-Diät unterziehen. Die Ideen von Mayr sind nach wie vor gültig, aber die Therapien müssen individuell angepasst werden.« So mancher gestresste Manager, der mit Burn-out-Syndrom nach Reifnitz kommt, ist gar nicht mehr in der Lage, eine strenge Fastenkur durchzustehen. Die notwendige Entgiftung erreicht Schulz dann mit einer milden Ableitungsdiät und dem ständigen Hinweis, durch intensives Einspeicheln der Nahrung den Verdauungsprozess zu unterstützen. »Mineralstoffe, der Säuren-Basen-Haushalt, Vitamine - das war zu Mayrs Lebzeiten kein Thema. Aber heute müssen wir das ebenso einbeziehen wie die Psyche, die immer stärkeren Belastungen ausgesetzt ist.«
Und so steht eine gründliche Diagnose an erster Stelle im »Gesundheitshaus am Wörthersee«. Da wird gleich das gesamte Team eingespannt: So ist einer der wichtigsten Termine die Ganzkörpersonografie bei Dr. Frank Bolvari: Mittels Ultraschall werden der Bauch, die großen Schlagadern, die Schilddrüsen und die Geschlechtsorgane überprüft. Ein Lakat-Test sorgt dafür, dass die Gäste bei sportlichen Aktivitäten ihre Leitungsgrenzen nicht aus falschem Ehrgeiz überschreiten. Dr. Norbert Schulz analysiert die individuellen Unverträglichkeiten von Lebensmitteln und Medikamenten, Physiotherapeut Dirk Weissensel checkt die Beweglichkeit und empfiehlt angepasste Übungen, um kleineren oder größeren Wehwehchen zu Leibe zu rücken.
Selbst ein siebentägiger Aufenthalt macht schon Sinn, denn die ausführliche Diagnose, die Ruhe des Hauses, das Ausgleichen des Vitamin- und Mineralstoffhaushaltes und das Einleiten einer Kurskorrektur bringen sichtbare Erfolge.
Wichtig ist Schulz auch der korrekte Umgang mit Antibiotika. »Die sollte man nicht prophylaktisch einnehmen. Das gilt vor allen Dingen im Winter während der Erkältungszeit.« Außerdem rät er grundsätzlich zu einer Amalgam-Sanierung der Zähne: »Ich habe schon etliche Fälle gehabt, bei denen Kollegen am Ende ihrer Weisheit angelangt waren und nicht mehr weiterwussten. Amalgam ist eines der größten Übel und kann schlimme Leiden verursachen, vor allen Dingen immunologische Erkrankungen.«
Auch wenn Dr. Norbert Schulz sehr dafür plädiert, sich fettarm zu ernähren und Süßes möglichst zu meiden, so ist ihm doch primär das Essverhalten der Menschen noch wichtiger: »Gründlich kauen und einspeicheln - das ist der Auftakt zu einer guten Verdauung«, rät er. Dagegen widerspricht er der weitverbreiteten, aber falschen Ansicht, der Mensch solle lieber fünf kleine statt drei »richtige« Mahlheiten zu sich nehmen. »Das stört nur das hoch komplexe Regulationssystem für den Blutzuckergehalt.« Auch das Essen am späten Abend sei für den Menschen, wenn er sich denn immer auf dem gleichen Längengrad der Erde aufhält, eine Belastung, denn: »Süßes gärt nachts und bildet Fuselalkohole. Eiweiß, wie man es durch Steaks oder Milchprodukte aufnimmt, verwest nachts.« Vielreisende, die oft die Zeitzonen wechseln, seien diesbezüglich nicht so stark gefährdet.
www.schulz.at

Artikel vom 13.01.2006