Von Michael Diekmann und Carsten Borgmeier (Foto) Bielefeld (WB). Steffie Döhring (25) findet die Idee einfach »cool«. Insgesamt 30 knallrote Herzkissen machen den Sitzrand des neuen Brunnens auf dem Alten Markt zum angesagten Treffpunkt. »Jetzt ist die gute Stube wirklich komplett«, findet die Studentin.
»Die Bielefelder haben den Alten Markt und den Brunnen wirklich in Besitz genommen«, beobachtet Manfred Dünhölter. Der Kaufmann freut sich bei jedem Gang über den Platz an den klönenden Gruppen, Familien, Freunden, die sich vor der historischen Giebelfront auf dem Brunnenrand treffen und verweilen. Mit Start des Weihnachtsmarktes am 21. November waren die roten Kissen erstmals ausgelegt worden. Besorgt haben die Kissen Manfred Dünhölter und Fleischermeister Klaus Thumel - in einem großen schwedischen Möbelhaus. Mehr als 1000 Bielefelder, aber auch zahlreiche auswärtige Besucher der Altstadt, haben sich zwischenzeitlich für die Eigeninitiative der beiden engagierten Kaufleute bedankt. Kritische Stimmen, weiß Dünhölter, sind völlig verstummt, statt dessen hat sich rund um die herzigen Kissen eine richtige kleine Organisation entwickelt. Bei trockenem Wetter werden die Kissen am Vormittag gegen elf Uhr ausgelegt - genau 30 Stück in einem Rund um das Wasserbecken. Natürlich werden sie am Abend wieder eingeholt. Dünhölter: »Bei Regen reagieren wir sofort und sammeln die roten Herzen ein.« Mit einem kompletten zweiten Satz Kissen ist Bequemlichkeit übrigens auch dann gewährleistet, wenn die ersten 30 in die Waschmaschine kommen. Mit Steffie Döhring freut sich auch ihr Freund Jan-Hendrik Tiedje (28), ist schon ein bißchen stolz auf seine Heimatstadt. Solchen Kissenservice, versichert der Student, haben jedenfalls nicht viele Städte zu bieten. Im Gegenteil: Bielefelds gute Stube ist dank roter Herzen dem mediterranem Flair ein großes Stück näher gekommen. Dünhölter: »Die Menschen haben den Alten Markt richtig angenommen. « Was die Initiatoren besonders freut: Es ist noch kein einziges Kissen abhanden gekommen. Die Bielefelder machen es sich einfach nur bequem in der »guten Stube«.
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