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Kalender-Erlös soll armen Kindern helfen

Besondere Aktion des Jugendrotkreuzes Bielefeld

Bielefeld (tb). Eine Zahl hat Erik Brücher und seine Kollegen vom Jugendrotkreuz (JRK) Bielefeld aufhorchen lassen: Jedes siebte Kind lebe in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze. Dagegen wollten Brücher, der als Referent hauptamtlich für die Jugendarbeit des Bielefelder Roten Kreuzes zuständig ist, und seine Kollegen etwas tun.
Angelehnt an die bundesweite Kampagne des JRK »Armut - Schau nicht weg« initiierten er und seine Mitstreiter einen Kinderkalender, dessen Erlös bedürftigen Kindern in Bielefeld zu Gute kommen soll. »Wir können mit dem Geld Zuschüsse bei unseren Fahrten geben oder auch das Essen in der Schule bezuschussen«, hat Brücher schon erste Verwendungsideen. Dazu müssen allerdings einige Kalender gekauft werden. Sieben Euro kostet der bunte Kalender, fünf Euro fließen in den »sozialen Topf«, wie Brücher es bezeichnet.
Verantwortlich für die Bilder des Kalenders sind zwölf Kinder aus Bielefeld. In einer Art Malwettbewerb in den Kindergruppen des roten Kreuzes aber auch durch Aushänge in Schulen machten Daniela Dopheide und Yvonne Heinecke auf die Aktion aufmerksam. Knapp 60 Bilder kamen so zusammen, aus denen die fleißigen Helfer schließlich für jeden Monat eines auswählten. Die jungen Künstler bekommen aber im Kalender nicht nur eine große Öffentlichkeit, gleichzeitig überreichten Brücher und Jugendrotkreuzleiterin Marion Schrader Preise an die »Gewinner«. Sie zeigten in ihren Bildern »wie sie Bielefeld sehen«. Und das kann dann ganz unterschiedlich sein. Olderdissen, das Ishara, das Stadtwappen und und und. Die Kreativität der jungen Maler machte vor kaum etwas halt. Bunt und frisch zeigt sich der Kalender. »Wir wollten nicht nur auf das Problem aufmerksam machen, wir wollten auch etwas gegen die Armut tun«, sagt Brücher. Dazu gehöre auch, dass er mit seinem Team nicht nur mit einer Spendendose herumlaufen wolle, sondern auch eine Art Gegenleistung liefere.
Die Aktion »Schau nicht weg« wird auch im kommenden Jahr weiterlaufen. Zusätzlich plant das JRK 2006 eine Schülerzeitung herauszugeben. Dazu will Brücher die Kontakte zu den Bildungseinrichtungen nutzen, die durch den Schulsanitätsdienst an zehn Schulen besteht. Schwerpunkt der ersten Ausgabe soll das Thema Armut sein. Zusätzlich ist auch noch ein Konzert unter dem Motto »Ohne Moos nichts los« geplant. Die bisherige Gruppenarbeit soll 2006 erweitert werden. In Heepen soll zusätzlich zur Kindergruppe eine Teenie-Gruppe eingereichtet werden, in Sieker soll eine neue Kindergruppe entstehen.

Artikel vom 23.12.2005