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Verlust bis zu einer Million Euro

Ticket-Kompromiss kommt WM-Organisationskomitee teuer zu stehen

Frankfurt(dpa). Der Kompromiss im Options-Ticketprogramm kommt das Organisationskomitee für die Fußball-WM 2006 teuer zu stehen.
»Wir können den wirtschaftlichen Verlust noch nicht genau beziffern, rechnen aber mit Einbußen von 700 000 bis eine Million Euro«, kommentierte OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt die Einigung mit den Verbraucherschützern. Für das OK gebe es keine Möglichkeit, die Mindereinnahmen aufzufangen. Schmidt: »Wir können ja nicht die Preise für die Tickets erhöhen.«
Das OK und der Bundesverband Verbraucherzentrale (vzbv) hatten sich in Bonn darauf geeinigt, dass die vom OK beim Optionsprogramm erhobenen Gebühren in Höhe von 5 Euro nur einbehalten werden dürfen, wenn der Besteller auch eine Eintrittskarte erhält. Wer leer ausgeht, erhält sein Geld in voller Höhe bis zum 9. August 2006 zurück. Zudem dürfen die Besteller bis zum 15. April 2006 ihre Option ohne finanziellen Verlust rückgängig machen. Insgesamt bewarben sich 61 000 Fans um 140 000 Options-Tickets.
Darüber hinaus wird das OK von den einbehaltenen Gebühren für die Teamserien, bei denen sich die ausgewählte Mannschaft nicht für die WM-Endrunde vom 9. Juni bis 9. Juli 2006 qualifiziert hat, Gelder anteilig zurückzahlen. Für Karten der Kategorie drei 10 Euro, der Kategorie zwei 15 Euro und der Kategorie eins 20 Euro.
»Dadurch verlieren wir erhebliche Geldbeträge, die wir für die Bearbeitung eigentlich bräuchten. Wir stehen immer noch auf dem Standpunkt, dass die Gebühren für Zusatzleistungen von dem getragen werden müssen, der sie in Anspruch nimmt. Dies sind die Besteller«, kritisierte Schmidt. Um der angedrohten Klage aus dem Weg zu gehen, gab das OK nach.
DFB-Präsident Theo Zwanziger, sprach von einem Imageschaden für die WM in Deutschland. »Im Ausland ist der Eindruck entstanden, das ist ein zerstrittener Haufen, der es nicht kann. Ich frage mich, warum es nicht schon vor der Klageerhebung zu diesem Ergebnis kommen konnte. Wir waren immer gesprächsbereit. Es ist nicht zumutbar, dass wir in Prozessen um die Durchführung unserer Richtlinien kämpfen müssen.«

Artikel vom 22.12.2005