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Die zweite Ehe
des Elton John

Popstar heiratet David Furnish

London (dpa). Von hunderten Fans bejubelt, haben Popstar Elton John (58) und sein Partner David Furnish (43) gestern im Rathaus von Windsor geheiratet.
Nach zwölf Jahren ein Ehepaar: David Furnish (links) und Pop-Star Elton John. Foto: Reuters

Damit gehören sie zu den ersten homosexuellen Paaren, die nach den neuen britischen Gesetzen den Bund fürs Leben schlossen. Standesbeamtin war Clair Williams, die im April am selben Ort die Eheschließung von Prinz Charles und Camilla Parker Bowles vollzogen hatte.
Das prominente Paar winkte in dunklen Anzügen freudestrahlend der Menge zu. Beide hatten sich vor zwölf Jahren in London kennen gelernt. Für den britischen Musiker ist es bereits die zweite Ehe: Von 1984 bis 1988 war er mit der deutschen Tontechnikerin Renate Blauel verheiratet.
Medienberichten zufolge nahmen an der Trauung nur Elton Johns Mutter und sein Stiefvater sowie die Eltern von David Furnish teil. Zu einer großen Party auf dem Anwesen des Paares in Windsor kamen am Nachmittag 700 Gäste aus dem internationalen Showgeschäft - unter ihnen Rod Stewart, Liz Hurley, Madonna, Donatella Versace, Victoria Beckham und Hugh Grant. Das millionenschwere Angebot einer Zeitung, Fotos von der Hochzeit zu veröffentlichen, lehnte das Paar ab. An Stelle von Geschenken baten die beiden um Spenden für die - nach Elton John benannte - Aids-Stiftung.
Fast 700 weitere homosexuelle Paare in England und Wales wollten dem prominenten Beispiel gestern folgen und damit praktisch den gleichen rechtlichen Status wie Eheleute erhalten. Sie können zum Beispiel einen gemeinsamen Familiennamen wählen, sind zum gegenseitigen Unterhalt verpflichtet und erbberechtigt. Die Homo-Ehe wurde durch ein entsprechendes Gesetz möglich.
Das weltweit erste Gesetz über eine eingetragene Partnerschaft war 1989 in Dänemark erlassen worden. In den 90er Jahren folgten Norwegen, Schweden, Island, Frankreich und die Niederlande, 2000 unter anderem Belgien und Deutschland.
Mittlerweile gibt es in mindestens 15 Ländern entsprechende Gesetze, Tschechien und die Schweiz wollen nachziehen.

Artikel vom 22.12.2005