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»Starke Kanzlerin«

Allensbach-Umfrage unter Führungskräften


Berlin (dpa). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach Ansicht deutscher Führungskräfte einen guten Start mit ihrer großen Koalition hingelegt. 74 Prozent dieser Gruppe aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung stufen sie bereits wenige Wochen nach Amtsübernahme als »starke Kanzlerin« ein. Dies ergab Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Wirtschaftsmagazins »Capital«. Befragt wurden 526 Entscheider.
Die Umfrage ergab außerdem, dass zwei Drittel in den kommenden sechs Monaten mit einer deutlichen Belebung der Konjunktur rechnen. Von den 526 Entscheidern wiederum sind 49 Prozent vom Koalitionsvertrag enttäuscht. Dennoch sehen 74 Prozent die Koalition geschlossen und in wesentlichen Fragen einig. Skeptisch sind die Befragten allerdings, ob die große schwarz-rote Koalition das Land nennenswert voranbringen kann. 61 Prozent rechnen nur mit kleinen Schritten, 51 Prozent haben grundsätzliche Zweifel.
Für 71 Prozent reichen die Beschlüsse von Union und SPD bei weitem nicht aus, den maroden Haushalt zu konsolidieren. Andererseits haben sich 41 Prozent mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Punkte auf 19 Prozent angefreundet. Selbst der Einkommensteuerzuschlag für Reiche wird von 37 Prozent akzeptiert.
Die Karriere von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) ist nach Einschätzung von 97 Prozent der vom Allensbach-Institut befragten Entscheider zu Ende.

Artikel vom 21.12.2005