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Gammelfleisch

Mehr Kontrolle
soll Verbrauchern konkret helfen


Nach den Skandalen um umetikettierte Schlachtabfälle, die wieder zu Lebensmitteln verarbeitet wurden, und sogenanntes »Gammelfleisch« soll die Kontrolle der Kühlhäuser in Deutschand ausgebaut werden. Außerdem sollen die staatlichen Lebensmittelkontrollen in Abstimmung zwischen Bund und Ländern verbessert und die Dokumentation der Transporte von nicht zum Verzehr geeigneten Produkten verbessert werden. Mit der Strafverfolgung werden Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften in den einzelnen Bundesländern beauftragt.
Am 13. Oktober wurde bekannt, dass ein bayerischer Geschäftsmann tonnenweise Schlachtabfälle zu »Waren für den menschlichen Verzehr« umdeklariert hat. Die Menge dieser Abfälle wird Tage später auf bis zu 2600 Tonnen geschätzt.
Ein Teil der Schwarten und Geflügelreste ging an Betriebe in Bayern, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Thüringen. Ein anderer Teil wurde nach Italien, Ungarn und Frankreich exportiert. Für eine Rückholaktion in Bayern ist es zu spät.
Anfang November kommt der Skandal um das »Gammelfleisch« ins Rollen. In Kühlhäusern in Lastrup bei Cloppenburg in Niedersachsen werden bei Razzien etwa 200 Tonnen Fleisch sichergestellt, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Allein in Nordrhein-Westfalen beschlagnahmen die Lebensmittelkontrolleure des Landes von Mitte November bis Anfang Dezember knapp 100 Tonnen verdächtiges Fleisch bei der Überprüfung von Tiefkühlhäusern.
Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) betonte, es gebe bei den üblen Machenschaften mit Fleisch keine Anzeichen für ein mafiöses Netzwerk. WB/pe

Artikel vom 31.12.2005