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Streit um Irak-Wahl

Sunniten sehen Betrug


Bagdad (dpa). Die sunnitischen Parteien im Irak wollen die von der Wahlkommission verkündeten vorläufigen Ergebnisse der Parlamentswahl nicht akzeptieren. Sowohl das Wahlbündnis von Saleh al-Mutlak als auch die Irakische Konsensfront sprachen von »Wahlbetrug«.
Nach den gestern von der Wahlkommission bekannt gegebenen vorläufigen Ergebnissen aus den Provinzen belegte die sunnitische Konsensfront in vier Provinzen den ersten Platz. In sieben südlichen Provinzen errang hingegen die religiöse Schiiten-Allianz jeweils eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Das Bündnis der zwei großen Kurden-Parteien erzielte in den drei Nordprovinzen ein Ergebnis von jeweils mehr als 80 Prozent.
Der Vorsitzende der Wahlkommission, Adel al-Lami, sagte, die Irakische Allianz der religiösen Schiiten-Parteien habe nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen in Bagdad mit 58 Prozent die absolute Mehrheit erhalten. Das zweifelten die Sunniten-Parteien an. Sie fordern eine Wiederholung der Wahl in der Hauptstadt.

Artikel vom 21.12.2005