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New York lahmgelegt

Erster Bus- und U-Bahn-Streik seit 25 Jahren


New York (dpa). Der erste Streik bei Bussen und U-Bahnen seit 25 Jahren hat gestern in New York ein Verkehrschaos ausgelöst. Der öffentliche Nahverkehr, mit dem täglich sieben Millionen Menschen unterwegs sind, war vollkommen lahmgelegt.
Bei klirrender Kälte mussten die New Yorker lange Fußmärsche zurücklegen oder um ein Taxi kämpfen. Auf Anordnung von Bürgermeister Michael Bloomberg wurden nur noch Wagen mit mindestens vier Insassen nach Manhattan zugelassen. Alle andere mussten einen Carpool-Platz ansteuern und dort Mitfahrer aufnehmen. Vor den Kontrollpunkten der Polizei bildeten sich lange Schlangen.
Bloomberg bezeichnete den Streik als einen »feigen Versuch, die Stadt in die Knie zu zwingen«. Er kündigte gerichtliche Schritte gegen die Bus- und Bahn-Gewerkschaft an. Nach dem Streik 1980 hatte ein Gericht die Gewerkschaft für die elftägige Arbeitsniederlegung zu einer Strafe von einer Million Dollar verurteilt.
Für den Einzelhandel ist der Streik wenige Tage vor Weihnachten ein schwerer Schlag. Nach Angaben Bloombergs wird die Wirtschaft der größten amerikanischen Stadt dadurch 400 Millionen Dollar am Tag verlieren. Die Gewerkschaft der 33 700 Beschäftigten bei den Bus- und U-Bahnbetrieben New Yorks verlangt eine Lohnerhöhung von acht Prozent sowie höhere Renten und Beiträge zur Krankenversicherung.

Artikel vom 21.12.2005