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Barbie wird
gefoltert

Studie aus England


London (dpa). Viele Mädchen in Großbritannien hassen ihre Barbies nach einigen Jahren der innigen Zuneigung so sehr, dass sie die Blondchenpuppen geradezu foltern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der renommierten Universität von Bath in der westenglischen Grafschaft Somerset.
Mädchen zwischen dem siebten und elften Lebensjahr würden Barbies oft verstümmeln, manchmal gar enthaupten und in Extremfällen in der Mikrowelle schmoren lassen.
»Als wir Gruppen jüngerer Schulkinder zu Barbie befragten, erfuhren wir, dass die Puppe Hass und Gewalt hervorrief«, sagte die Teamleiterin Agnes Nairn. »Es wurde tatsächlich über physische Gewalt und die Folterung der Puppe berichtet, und zwar schadenfroh.« Viele Mädchen würden die »Barbie-Folter« als ganz normal ansehen. Als Erklärung für das Gewalt-Phänomen nannte Nairn, dass sich die Mädchen mit dem Älterwerden von einem »babyhaften« Symbol ihrer frühen Kindheit abwenden. »Während auf Erwachsene die Freude am Verstümmeln und Foltern der Puppe irritierend wirkt, ist sie aus der Perspektive des Kindes einfach eine fantasievolle Art, mit etwas nutzlos gewordenem umzugehen.«

Artikel vom 20.12.2005