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Menschen in
unserer Stadt
Katharina Eikmanns-Rote
Rektorin

Von den Kindern hat sie alles bekommen, was man als Rektorin so benötigt: eine Kette aus Nudeln für das gute Aussehen, getrocknete Apfelringe - die haben reichlich Vitamine, ein Buch, in dem sie alles Wichtige notieren kann, und Tee, damit es im Büro immer gut riecht.
Am Montag wurde die Amtseinführung von Katharina Eikmanns-Rote als neue Rektorin der Eichendorffschule mit den Jungen und Mädchen gefeiert. Heute wird es offiziell. Da kommt Schulrätin Jutta Schattmann und heißt die neue Leiterin willkommen.
Beide kennen sich gut. Denn Jutta Schattmann leitete selbst die Eichendorffschule, als Katharina Eikmanns-Rote dort 1991 eine Stelle bekam. Ganz bewusst hatte sich die heute 46-Jährige für die Grundschule an der Weihestraße entschieden, weil dort damals etwas Neues ausprobiert wurde: der gemeinsame Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern.
Wie wichtig die Integration ist und wie beide, behinderte und nichtbehinderte Kinder, davon profitieren können, hatte sie zuvor beim Aufbau der integrativen Spielgruppen des Montessori-Kinderhauses an der Rosenhöhe he kennengelernt. Die Pädagogik der Maria Montessori, die die Individualität jedes Kindes in den Mittelpunkt stellt, hat Katharina Eikmanns-Rote ohnehin stark geprägt. Nach dem Studium in Bonn erwarb sie ein internationales Montessori-Heilpädagogik-Diplom in München.
Im Anschluss an das Referendariat in Köln war Katharina Eikmanns-Rote 1987 nach Bielefeld gekommen. Inzwischen ist die Stadt nur noch ihre berufliche Heimat. Die Familie lebt jetzt auf einem Bauernhof im Meller Ortsteil Sehlingdorf. »Ein richtiges Dorf mit 150 Einwohnern«, schwärmt die Rektorin. Dort ist sie mit ihren drei Kindern und Ehemann Rolf zu Hause. Auf dem Hof leben auch Hühner, Pferde und Katzen.
»Wenn ich mal pensioniert bin, kann ich mir gut vorstellen, Schafe zu halten«, sagt Katharina Eikmanns-Rote. Aber das ist noch eine Weile hin. Gerade erst hat für sie schließlich ein neuer beruflicher Abschnitt begonnen. Dass es einer an ihrer alten Schule ist, in der sie zuletzt auch als Konrektorin tätig war, freut sie um so mehr.Michael Schläger

Artikel vom 21.12.2005