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Die beiden fühlen sich wohl in ihrer Haut. Foto: DHA

Basispflege schützt die Haut

Neurodermitis im Winter - kaltes Wetter und warme Heizungsluft reizt die Haut

Eisiger Wind und trockene Heizungsluft - das bedeutet Stress für die Haut. Betroffen sind vor allem Menschen mit Neurodermitis, einer Hauterkrankung, an der allein in Deutschland mehr als vier Millionen Bundesbürger leiden. Für sie ist die richtige Hautpflege im Winter von größter Bedeutung. Denn kaltes Wetter und warme Heizungsluft reizen die ohnehin schon trockene Haut zusätzlich und lösen nicht selten neue Schübe mit quälendem Juckreiz aus.
Neurodermitishaut ist sehr viel sensibler und trockener als die gesunde Haut. Um ihr auch im Winter optimalen Schutz zu geben und ein Aufflackern der chronisch-entzündlichen Haut zu verhindern, sollte sie täglich intensiv gepflegt werden. Denn die kalte und trockene Luft entzieht der Haut viel Feuchtigkeit. Der Wechsel zwischen Heizungsluft innen und eisiger Kälte draußen reizt die Haut zusätzlich. Im Winter ist es daher besonders wichtig, die Hautprobleme der Neurodermitiker in den Griff zu bekommen.
Durch eine Unterfunktion der Talg- und Schweißdrüsen neigt die Haut bei Neurodermitis stets zu extremer Trockenheit. Weil ihr Fett und Feuchtigkeit fehlen, wird sie schnell rau und schuppig. Keime oder Reizstoffe können dann leichter eindringen und entzündliche Ekzeme mit quälendem Juckreiz auslösen. Um dem Juckreiz zu entkommen, kratzen viele ihre Haut regelrecht blutig - und riskieren damit eine Verstärkung der Entzündungen sowie eine Infektion der Haut durch Bakterien oder Viren.
Die Beachtung einiger einfacher Regeln hilft, heil durch den Winter zu kommen. Schon die regelmäßige Pflege mit einer fettreichen Creme verbessert das gestörte Gleichgewicht der Haut und stellt ihre schützende Barrierefunktion wieder her. Damit können Phasen ohne Beschwerden verlängert und Häufigkeit wie auch Schwere der Krankheitsschübe eingedämmt werden.
An der Basispflege sollte daher niemand sparen, sondern die Haut sorgfältig und mehrmals täglich cremen. Vor allem bei leichter Neurodermitis kann das ausreichen, um die Beschwerden in den Griff zu kriegen.
Am wichtigsten ist es, die Haut nicht durch zu häufiges Duschen oder Baden zusätzlich auszutrocknen. Da heißes Wasser zu viel Fett aus der Haut löst, sollte man lauwarmem Wasser den Vorzug geben. Hilfreich sind auch rückfettende Ölbäder, die einen pflegenden Ölfilm auf der Haut hinterlassen. Die Haut nach Bad und Dusche nur vorsichtig abtupfen, da kräftiges Abrubbeln den schützenden Ölfilm oder gar Teile des Hautfetts entfernt. Creme oder eine fetthaltige Lotion immer gleich nach dem Duschen oder Baden auftragen. Die Poren der Haut sind dann noch offen und können die Pflege besser aufnehmen.
Patienten mit Neurodermitis sollten bei der Auswahl der Pflegeprodukte darauf achten, dass sie besonders hautverträglich sind und keine Konservierungsstoffe, Parfüme oder Farbstoffe enthalten. Empfehlenswert sind auch Produkte auf Basis pflanzlicher Öle, da sie ein wesentlich geringeres Potential für Hautreizungen aufweisen als Cremes mit Paraffinölen. Teure Produkte zeichnen sich nicht unbedingt durch bessere Verträglichkeit oder bessere Pflegeeigenschaften aus. Auch kostengünstige Hautpflegemittel, zum Beispiel für empfindliche Babyhaut, erfüllen alle Anforderungen für eine optimale Pflege sensibler und trockener Haut.
Weitere Informationen zum Thema Hautpflege bietet die kostenlose Broschüre »Basispflege trockener und empfindlicher Haut«. Sie ist kostenfrei und kann schriftlich bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V., Gotenstraße 164 in 53175 Bonn bestellt oder im Internet abgerufen werden unter
www.dha-hautpflege.de

Artikel vom 13.01.2006