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Vata fühlt mit Rapolder

Arminias Albaner: »Der beste Trainer, den ich hatte«

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Fatmir Vata macht kein Geheimnis daraus, dass ihm die Entlassung Uwe Rapolders nahe geht. »Ich habe sehr bedauert, dass er im Sommer zum 1. FC Köln gewechselt ist. Ich bin absolut sicher: Wäre Uwe geblieben, hätte er mit Arminia wieder eine super Saison gehabt«, sagt Bielefelds Offensivkraft.
Eine Fußball-Philosophie: Fatmir Vata und Uwe Rapolder. Foto: Hörttrich

Vatas Verehrung für den Ex-Trainer, sie ist begründet in einer langen und erfolgreichen gemeinsamen Vergangenheit. Denn nicht nur bei Arminia, auch schon zuvor bei Waldhof Mannheim hieß Vatas Chef Uwe Rapolder. »Ich habe unter ihm 32 Tore geschossen, 25 in der zweiten und sieben in der ersten Bundesliga«, sagt Vata ohne lange überlegen zu müssen. Für den Albaner ein Beleg dafür, dass Rapolder gar kein schlechter Trainer sein kann. »Für mich ist er sogar der Beste«, sagt Vata und wagt den Vergleich mit seinem jetzigen Coach Thomas von Heesen. »Was Taktik und System angeht, gibt es keinen größeren Fachmann als Uwe. Aber er ist sehr autoritär. Thommy geht besser mit den Spielern um, das ist seine Stärke. Rapolders System hat er fast übernommen, und: Wir haben Erfolg.«
Den 3:2-Sieg gegen Köln bezeichnete Vata als einen Sieg der Leidenschaft über eine Mannschaft, die, so Teamkollege Michael Fink, »überhaupt nicht mehr lebt«. Vata: »Michael hatte genau wie Isaac Boakye unter Rapolder einen schweren Stand. Jetzt sind sie feste Größen. Es freut mich für Michi, dass er zwei Tore gemacht hat. Aber nicht wegen Uwe, sondern weil er in einer schwierigen Vertragssituation steckt.«
Des einen Freud (Fink) ist des anderen Leid (Rapolder): Während der DSC-Profi zurzeit zwischen drei Vereinen die freie Auswahl hat, steht Rapolder ohne Job da. »Ich möchte Uwe alles Gute wünschen für die Zukunft«, sagt Vata. Ob sich die Wege des albanischen Profis und des schwäbischen Trainers noch einmal kreuzen werden, wer weiß? Kategorisch ausschließen wollte Trainer Thomas von Heesen bei seinem Besuch im WDR-Fernsehstudio am späten Sonntagabend jedenfalls nicht, dass Rapolder eines Tages zur Arminia zurückkehrt.

Artikel vom 20.12.2005