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Balda peilt die Milliarde an

Handyausrüster sieht neue Märkte

Bad Oeynhausen (dpa/WB/ef). Der Handyausrüster Balda plant mit der Ausdehnung auf neue Märkte einen Umsatzsprung auf eine Milliarde Euro bis zum Jahr 2010.

Die Gewinnmarge solle zweistellig sein, teilte die Balda AG gestern in Bad Oeynhausen mit. »Unsere Position als Nummer Zwei im Weltmarkt möchten wir ausbauen«, betonte Vorstandschef Joachim Gut.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Balda mit einem Umsatz in Höhe von 420 bis 430 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn soll zwischen 45 und 47 Millionen Euro liegen. Im vergangenen Jahr (2004) hatte Balda 377,6 Millionen Euro Umsatz und einen Überschuss von 28 Millionen Euro erwirtschaftet.
Im Kerngeschäft des Mobilfunkmarkts wolle Balda mit neuen Produktionsstandorten in China und Indien, die Ende Dezember 2005 und im zweiten Quartal 2006 in Betrieb gehen, weiter wachsen, kündigte Gut an. Weitere potenzielle Standorte seien Mexiko und Osteuropa. Möglich sei zudem die Übernahme weiterer Anteile an bestehenden Beteiligungen. Bis 2010 will Balda die Hälfte der Umsätze in Asien erwirtschaften.
Geplant sei auch, weiter in Zukunftstechnologien einzusteigen. Beispiel sei die Entwicklung kratzfester Oberflächenbeschichtungen. »Mit diesen Technologien werden wir unsere Marktposition im Bereich Mobilkommunikation festigen und ausbauen sowie gleichzeitig die Voraussetzungen schaffen für den Eintritt in weitere Marktsegmente«, sagte Gut.
Der Umsatzanteil aus Geschäftsfeldern außerhalb des Kerngeschäfts soll zwischen 20 und 25 Prozent, aus neuen Technologien bei etwa 20 Prozent liegen. »Unsere Strategie definiert damit klar, mit welchen Technologien sowie mit welchen bestehenden und neuen Produkten Balda künftig in welchen Märkten konkurrieren wird«, erklärte Joachim Gut. »Wir wissen, wie wir in Zukunft unsere Wachstumschancen wahrnehmen.«
Die finanziellen Ressourcen zur Umsetzung dieses Vorhabens stehen Gut zufolge zur Verfügung. Erst Ende Oktober hatte Balda bekannt gegeben, das Produktionssegment PVD-Beschichtung von der Techno-Coat-Oberflächentechnik GmbH mit Produktionsanlagen im sächsischen Zittau zu übernehmen.
Ende dieses Jahres sind bei Balda 7500 Menschen beschäftigt, davon mehr als 5000 im Ausland. Zuletzt hatte Balda mit Personalentscheidungen auf sich aufmerksam gemacht. Der ehemalige vorsitzende Gerhard Holdijk hatte angekündigt, den Balda-Aufsichtsrat zu verlassen.

Artikel vom 20.12.2005