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Streik im Weihnachtsgeschäft


Bielefeld (WB/ef). Beschäftigte der Edeka-Tochter AVA (»Marktkauf«) haben gestern mit Warnstreiks einen neuen Tarifvertrag gefordert. Die in Bielefeld ansässige AVA reagierte empört auf die Aktion und drohte mit rechtlichen Schritten. Um Engpässe zu vermeiden, setzte das Unternehmen kurzfristig Leiharbeiter ein.
Vom Streik betroffen waren 14 Standorte in OWL (dreimal Bielefeld, Minden, Detmold, Bad Salzuflen und Schloß Holte-Stukenbrock) sowie in Münster und Bochum. Etwa 250 Mitarbeiter beteiligen sich nach Gewerkschaftsangaben an dem Streik, die AVA zählte etwa 150 Personen.
Eine Premiere sei die Arbeitsniederlegung in der Vorweihnachtszeit, sagte Gewerkschaftssekretär Dirk Nagel. Hintergrund sei die Auseinandersetzung um den seit Ende Juni ausgelaufenen Unternehmenstarifvertrag. Zu den Forderungen der Arbeitgeber zählten längere Arbeitszeiten, verdi fordere dagegen 80 Euro mehr im Monat für die Beschäftigten.
Helmut Metje, AVA-Vorstandsvorsitzender, warf verdi vor, einseitig eine Vereinbarung gebrochen zu haben. Danach sollten Arbeitskampfmaßnahmen bei Marktkauf so lange ausgesetzt werden, bis in den Tarifverhandlungen ein Pilotabschluss vorliegt. Einen Aufruf der Berliner verdi-Zentrale an die Kunden, nicht bei Marktkauf einzukaufen, wertet das Unternehmen als Boykottaufruf. Marktkauf behalte sich rechtliche Schritte vor. Alle betroffenen Häuser waren jedoch geöffnet.

Artikel vom 20.12.2005