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Arminia ist nur noch zwei
Schritte von Berlin entfernt

DFB-Pokal-Achtelfinale: Bielefeld besiegt Zweitligist Unterhaching 2:0

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminia Bielefeld will nach Berlin. Dank eines 2:0-Sieges gestern Abend im Achtelfinale über Zweitligist Spvgg. Unterhaching überwintert der DSC im DFB-Pokalwettbewerb. Bis zum Erreichen des Endspiels in der Hauptstadt sind es nur noch zwei Schritte. Marcio Borges und Radomir Dalovic erzielten die Treffer.

Am 24. und 25. Januar wird bereits das Viertelfinale ausgespielt. Wer in der Runde der letzten Acht Gegner der Arminia sein wird, steht heute am späten Abend fest. Die ARD überträgt die Auslosung live.
Mit dem Sieg hat Bielefeld die Aussicht auf eine Nachverpflichtung in der Winterpause erheblich verbessert. »Wir können jetzt mit Mehreinnahmen von mindestens 500 000 Euro planen, die wir in die Mannschaft stecken«, versprach Finanzchef Roland Kentsch, während Trainer Thomas von Heesen verschmitzt grinste: »Und dieses Team wird für den heutigen Pokalsieg mit drei Tagen weniger Urlaub belohnt.«
Der Erfolg gegen Unterhaching wurde auch ohne die beiden Stammstürmer Isaac Boakye (Magen-Darm-Probleme) und Sibusiso Zuma (Muskelverhärtung) früh auf den Weg gebracht. Fatmir Vata und Radomir Dalovic bildeten das Angriffsduo. Nach nur sieben Minuten zirkelte Detlev Dammeier einen Freistoß genau auf den Kopf des aufgerückten Verteidigers Marcio Borges und es hieß 1:0 für den DSC. 11 720 Fans in der SchücoArena bejubelten die Führung. Es war Borges' erster Treffer im laufenden Wettbewerb.
Bielefeld ließ nicht locker. In der 25. Minute schlug Arminia aus der drückenden Überlegenheit erneut Kapital. Auf Flanke des wie schon im Bundesligaspiel gegen Köln höchst agilen David Kobylik köpfte Radomir Dalovic ein. Dieses Mal unter gütiger Mithilfe Philipp Heerwagens, der den eher harmlosen Aufsetzer ins Tor hoppeln ließ. »Merkwürdig, dass Unterhaching so wenig Biss zeigt. Schließlich geht es doch um eine Menge Geld«, wunderte sich zu diesem Zeitpunkt Arminia-Präsident Hans-Hermann Schwick.
Die Chancen, mit einer noch komfortableren Führung in die Halbzeit zu gehen, ließ der Gastgeber leichtfertig ungenutzt. »Ein 2:0 zur Pause ist schön. Aber da muss gegen solch einen Gegner noch mehr kommen«, forderte DSC-Vorstandsmitglied Andreas Mamerow nach 45 Spielminuten.
Erst recht, weil Unterhaching ab der 39. Minute mit nur noch neun Feldspielern auskommen musste. Aygün hatte in der 36. Minute nach einem bösen Foul an Fatmir Vata Gelb gesehen, drei Minuten später zupfte er den Albaner am Trikot, sah die Ampelkarte.
Merkwürdig, dass die Gäste in Unterzahl gefährlicher waren als zuvor. Allen voran Lechleiter marschierte mit dem Mut der Verzweiflung voran, die kleinen Bayern brachten die große, weil klar favorisierte Arminia ein paar Mal in Verlegenheit. Die beste Gästechance hatte Buck. In der 57. Minute scheiterte er am Pfosten.
Thomas von Heesen nach dem Abpfiff: »Wir hatten uns viel vorgenommen und die Mannschaft hat es bis zur Pause gut umgesetzt. Danach schwanden Konzentration und Kräfte. Jetzt gehen wir mit einem weiteren Erfolgserlebnis zufrieden in die Winterpause.«
Bielefeld: Hain - Korzynietz, Westermann, Borges, Schuler - Pinto (66. Rau), Fink, Dammeier (88. Danneberg), Kobylik (83. Leon) - Vata, Dalovic
Unterhaching: Heerwagen - Frühbeis (21. Sträßer), Aygün, Omodiagbe (29. Hörnig), Buck - Thomik, Sobotzik, Ghigani, Tavcar - Lechleiter, Teinert (86. N'Diaye)
Schiedsrichter: Schößling (Leipzig)
Tore: 1:0 (7.) Borges, 2:0 (25.) Dalovic
Gelb-Rot: Aygün (39.)
Zuschauer: 11 720

Artikel vom 21.12.2005