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Zur Sache

Thomas Strunz trat in Wolfsburg immer so auf, dass man sich fast amüsierte über soviel Arroganz: Hier kommt der smarte Ex-Profi des FC Bayern, und der zeigt den Leuten beim VfL jetzt mal, wie man einen Weltklub formt. Es zeichnete sich schnell ab, wie wenig daraus werden würde. Nämlich gar nichts. Es dauerte etwas länger, bis der Aufsichtsrat die fehlende Eignung des Managers erkannte. Jetzt haben sie ihn vor die Tür gesetzt. Trainer Holger Fach kann seinen Ski-Urlaub auch gleich unbegrenzt ausdehnen. Wolfsburg nimmt auch ihn nicht mehr zurück.
Vor allem der sang- und klanglosen Abgang des Managers wird das Team kaum zu Tränen rühren, denn bei ihm war Strunz komplett unten durch. Hochnäsig vergriff er sich oft in Wort und Stil - öffentlich geäußerte Bocklosigkeit unter den »Wölfen« war die Folge davon. Das Betriebsklima hatte Strunz damit geschafft, wenn ihm schon sonst nichts gelang.
An einen Bundesliga-Qualitäts-Manager reichte der Neueinsteiger nie heran. Dass der von ihm durchgedrückte Fach mitfliegt, ist nur konsequent und deutet an, dass die VfL-Bosse von diesem Duo die Nase genauso gestrichen voll hatte wie die Profis. Friedrich-Wilhelm Kröger

Artikel vom 20.12.2005