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Toppmöller
findet Köln
interessant

FC auf Rettersuche

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Köln (WB). Wem es so mies geht in diesen Tagen wie dem 1. FC Köln, der erfreut sich auch schon an kleinen Hinweisen darauf, dass sich zumindest noch nicht die ganze Welt gegen ihn verschworen hat.

So bewahrte der nette Berliner Verteidiger Alexander Madlung mit seinem Treffer zum 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg die Kölner davor, schon auf ein Vier-Punkte-Loch blicken müssen. Jetzt sind es nur zwei Zähler Abstand bis zum rettenden Ufer - nicht unüberbrückbar für den neuen Trainer.
Der könnte tatsächlich Klaus Toppmöller heißen. Bis morgen will er sich bekennen. Zuletzt war es ruhig geworden um den Rivenicher, der von sich selbst sagt, dass ihm ohne Ball die Decke auf den Kopf fällt. Davon befreien könnte ihn der georgische Verband, weil er einen Nationaltrainer sucht, oder auch der geplante Fusionsklub Heidelberg 06 - erschaffen bald schon aus dem Regionalligisten TSG Hoffenheim. Das eine ist ein ziemliches Abenteuer, das andere ein ambitioniertes Projekt. Und der 1. FC Köln ein Himmelfahrtskommando - trotz Madlung.
Aber allein die Vereinsgeschichte stimuliert noch immer, die theoretischen Perspektiven tun es auch. Also hält wohl nicht nur Toppi den FC für »einen interessanten Klub.« Das hätten auch viele andere über die »Geißböcke« sagen können - Klaus Augenthaler etwa. Manager wie Rolf Rüssmann, seit vier Jahren ohne Job, warten ebenfalls auf eine Gelegenheit, sich zu profilieren. Der zuletzt in Nürnberg angestellte Edgar Geenen zählt auch zum Kreis.
Die neue sportliche Doppelspitze hat es eigentlich einfach, wenn man bedenkt, was dem 1. FC Köln grundsätzlich zugetraut wird. Für den Moment müssen sie ihn nur in der ersten Liga am Leben erhalten.

Artikel vom 20.12.2005