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Früh angefangen oder auf den letzten Drücker

Auch die Verkäufer müssen noch Geschenke kaufen

Von Sabine Schulze
und Bernhard Pierel (Fotos)
Bielefeld (WB). Auch im größten Trubel müssen sie freundlich bleiben, in Ruhe beraten und auch an langen Vorweihnachtstagen die Übersicht behalten, damit die Kunden zufrieden sind: die Verkäufer.

Sie selber kommen dabei zuweilen kaum dazu, die Weihnachtsgeschenke für ihre Lieben zu kaufen. »Ich habe erst ein Geschenk«, gesteht Celina Basra. Die 19-Jährige Gymnasiastin ist eine von 30 Aushilfen, die in der Buchhandlung Thalia in den Wochen vor dem Fest »einspringen«.
Klar, dass sie in diesem Jahr einige Bücher verschenken will. Absolute Renner, verrät Thalia-Chefin Sonja Muschalle, sind »Die Vermessung der Welt« von Daniel Kehlmann, »Glennkill« von Leonie Swann (»Etwas ganz Besonderes!«) und als spannende Lektüre von Eschbach »Der Nobelpreis«.
Anders als Celina Basra hat Stefan Prange, Fachmann in der Fischabteilung von »Perfetto«, der Lebensmittelabteilung bei Karstadt, bereits alle Geschenke bis auf eines. Unter anderem wird er mit zwei Präsentkörben Freude bereiten. »Sie sind gefüllt mit wunderbaren Dingen, die man sich sonst vielleicht nicht gönnt.« Ohnehin, hat er festgestellt, kaufen die Kunden in der Vorweihnachtszeit auch einmal besondere Genüsse, um sich einzustimmen. Und wer unsicher ist, wie er Jakobsmuscheln zubereiten soll, bekommt von Prange noch ein Rezept dazu.
Noch nicht mit Geschenken eingedeckt hat sich Alex Horstmann, der bei Galeria Kaufhof in der Sportabteilung arbeitet. »Ich werde das wohl wieder auf den letzten Drücker erledigen.« Aber er kann gelassen bleiben: »Ich finde alles im eigenen Haus, hier kenne ich mich aus, das geht dann flott.« Nur so viel verrät er: Auch wenn der neue WM-Ball »Teamgeist« sich ebenso gut verkauft wie alles mit dem Aufdruck »Bielefeld« wird er nichts aus der Sportabteilung verschenken.
Einen freien Tag in dieser Woche will auch Gabriela Hoffmeister nutzen. Sie arbeitet im Damenmodengeschäft Strada in der Rathausstraße, wo es neben der Winterware in festlichem Rot-Schwarz schon Ausblicke auf das Frühjahr gibt. »Ich weiß aber, was gewünscht wird, ich weiß, wo ich es bekomme - und ich weiß, dass die Geschenke noch vorrätig sind. Der Einkauf wird also entspannt sein.«
Ganz locker konnte auch Roswitha Gronemeyer von Rüter in der Obernstraße die Vorweihnachtszeit angehen: »Ich habe alle Geschenke, denn ich habe schon im Oktober begonnen sie zu besorgen.« Ihre Kunden fragen nach Schreibtischutensilien, Geschenk- und Dekoartikeln und jetzt, in den letzten Tagen, vor allem nach Geschenkpapier und -kartons.

Artikel vom 19.12.2005