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Asthmatiker schludern mit Arznei

Europaweite Studie: Mittel werden nicht wie verschrieben genommen


Schmallenberg (dpa). Asthmapatienten gefährden einer europaweiten Studie zufolge ihren eigenen Therapieerfolg durch schlampigen Umgang mit Medikamenten. Individuell angepasste Therapien würden von den Betroffenen nicht konsequent durchgehalten - mit teilweise gravierenden Spätfolgen, sagte am Wochenende der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP), Prof. Dieter Köhler, im sauerländischen Schmallenberg. Eine Befragung des Instituts für Medizin- und Gesundheitspflege in 73 880 europäischen Haushalten hatte ergeben, dass die meisten Asthmatiker nur an drei von zehn Tagen alle vom Arzt verordneten Medikamente in ausreichender Dosierung einnehmen. Der Verband hat deshalb ein Online-Asthma-Tagebuch entwickelt, das den Betroffenen die Möglichkeit bietet, sich entsprechend zu beobachten, und das den behandelnden Ärzten dann eine bessere Betreuung ermöglicht. »Sobald die asthmatischen Beschwerden nachlassen, wird oft ein Teil der Medikamente einfach weggelassen - so lange, bis die Symptome wiederkommen«, sagte Michael Barczok, niedergelassener Pneumologe im Lungenzentrum Ulm und Medienbeauftragter des Bundesverbands der Pneumologen (BdP). Insgesamt gäben neun von zehn Asthmatikern an, dass ihre Lebensqualität eingeschränkt sei; jeder Zweite habe tagsüber asthmatische Beschwerden wie Husten, Engegefühl in der Brust und Atembeschwerden; jeder Fünfte sei sogar arbeitsunfähig wegen seiner Erkrankung.www.lungenaerzte-im-netz.de

Artikel vom 19.12.2005