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Italienische
Wochen in der
Königsklasse

Bayern - Milan und Werder - Juve

Nyon (dpa). Das Achtelfinale der Champions League wird zum deutsch-italienischen Kräftemessen. Während Rekordmeister Bayern München auf ein Ende seiner Negativserie im Europacup gegen den AC Mailand hofft, freut sich der SV Werder Bremen auf das erste Duell mit Juventus Turin.

»Das ist ein wunderbares Los«, sagte Bayern-Trainer Felix Magath nach der Auslosung am UEFA-Sitz in Nyon. Manager Klaus Allofs sieht seine Bremer in den Spielen gegen Italiens Rekord-Champion als »klare Außenseiter«.
Der FC Bayern erwartet am 21. Februar den AC Mailand (live Sat.1.), das Rückspiel steigt am 8. März. Werder hat am 22. Februar zunächst Heimrecht und reist am 7. März nach Turin.
Durchweg attraktive Gegner erhielt das Liga-Quartett für die Runde der letzten 32 im UEFA-Pokal. Der FC Schalke 04 trifft zuerst zu Hause auf Espanyol Barcelona, der VfB Stuttgart erwartet den FC Middlesbrough. Die Berliner Hertha BSC, die sich mit einem 0:0 bei Steaua Bukarest für die nächste Runde qualifziert hatten, spielen vor heimischem Publikum gegen Rapid Bukarest. Im Achtelfinale könnte es zum Duell Hertha - HSV kommen.
Mit dem AC Mailand haben die Bayern bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht, dennoch überwog beim deutschen Meister die Freude. »Das ist ein tolles Los. Jetzt wissen wir, wofür wir uns in der Vorbereitung quälen werden«, sagte Kapitän Oliver Kahn. Die Münchener scheiterten bisher zwei Mal im Europacup-Halbfinale an Milan und kassierten zuletzt bei ihrem Vorrunden-K.o. in der Saison 2002/2003 zwei 1:2-Niederlagen gegen die Italiener.
»Wenn wir zum Finale nach Paris wollen, müssen wir jede große Mannschaft schlagen - Milan ist die erste«, gab sich Willy Sagnol dennoch kämpferisch. In der Vorrunde musste der Vorjahres-Finalist und Champions-League-Sieger von 1994 und 2003 lange zittern, ehe nach einem 3:2 gegen Schalke der Einzug ins Achtelfinale perfekt war.
»Wir sind sehr zufrieden, auch wenn es ein ganz dicker Brocken ist. Juventus stellt schon etwas Besonderes dar«, sagte Trainer Thomas Schaaf über den italienischen Rekordmeister, der in der Vorrunde den FC Bayern hinter sich gelassen hat. Für Klaus Allofs war Juve »nicht das erhoffte Wunschlos«. Der Geschäftsführer hatte sich den FC Arsenal oder den FC Liverpool gewünscht. Werder und Juve sind bisher noch nie in europäischen Wettbewerben aufeinander getroffen.
Vom Tabellenstand des derzeit nur auf Rang 17 der Primera Division rangierenden Espanyol-Teams wollen sich die »Königsblauen« nicht blenden lassen. »Spanische Mannschaften stehen für attraktiven, technisch hoch stehenden Fußball«, urteilte Teammanager Andreas Müller. Wie unangenehm Rapid Bukarest als Gegner ist, bekam erst in dieser Woche der VfB Stuttgart zu spüren. Dennoch rechnet Hertha BSC fest mit dem Vorstoß ins Achtelfinale.
Mit dem FC Middlesbrough erwartet den VfB Stuttgart keine einfache Aufgabe. Wertvolle Tipps erhofft sich der »Maestro« von Thomas Hitzlsperger. »Auf diese Spiele freue ich mich, da ich die Mannschaft noch ganz gut kenne«, sagte der frühere England-Profi.
Mit dem FC Thun erhielt der Hamburger SV nach dem 2:0-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Slavia Prag den erklärten Wunschgegner seines Vorstandschefs Bernd Hoffmann, der sich jetzt schon auf eine schöne Reise ins Berner Oberland freut.

Artikel vom 17.12.2005