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»Der TÜV hat gebummelt«

Halfpipe am Jahnplatz sieben Monate nach Bau eingeweiht

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Foto)
Bielefeld (WB). »Wenn die Anlage jetzt nicht verkehrssicher ist, dann weiß ich es nicht«. Wenn auch verspätet, so doch hoch erfreut hat Günter Entgelmeier, jetzt die neue Halfpipe an der erweiterten Skateboard-Anlage am Jahnplatz ihrer Bestimmung übergeben.

In Anwesenheit von Dirk Rösen (35) und Benjamin Kopp (27), den Deutschen Meistern im Skateboard- und im BMX-Fahren, spendierte der Vorsitzende des Turn- und Sportvereins »Einigkeit« (TSVE) eine Flasche Sekt auf das Gelingen eines Vorhabens, das nicht frei von Hindernissen war. So konnte das 4,85 Meter hohe, neun Meter breite und 14,40 Meter lange Sportgerät in U-Form auf dem ungenutzten Teil des Parkplatzes zwar schon im Frühjahr errichtet werden. Die Betriebsgenehmigung ließ jedoch auf sich warten.
Erst stellte der Technische Überwachungsverein (TÜV) Mängel an der rund 24000 Euro teuren Pipe fest. Dann brauchte man von Mai bis September für den Bericht. »Hier hat der TÜV gebummelt«, so Entgelmeier. Schließlich forderte der Immobilien-Service-Betrieb (ISB) der Stadt Bielefeld noch eine Nachprüfung. Hier fand Entgelmeier es »verständlich, dass man vorsichtig ist«.
Zur Finanzierung der Anlage hat der Landessportbund ebenso beigetragen wie die Bezirksvertretung Mitte und verschiedene Sponsoren. 15 freiwillige Helfer des Turn- und Sportvereins »Einigkeit« von 1890 stellten ihre Handwerker-Fähigkeiten kostenlos zur Verfügung. Auch der BAJ engagierte sich, so dass mehr als 1000 Arbeitsstunden finanziell nicht zu Buche schlugen. »So haben wir an die 10000 Euro an Kosten eingespart«, rechnete Entgelmeier vor. Der Eigenanteil des Vereins betrug zuletzt nur noch 2000 Euro, die man gerne investierte.
Entgelmeier dankte der Stadt dafür, dass sie das Grundstück zur Verfügung gestellt hat. Und appellierte an die Politiker: »Erhaltet das Sportamt«. Denn die Zusammenarbeit sei vorzüglich gewesen. Deshalb wohnten Joachim Middendorf und Manfred Kortekamp der kleinen Feierstunde unter anderen ebenso bei wie Heiner Lau von der Ida und Richard Kaselowsky-Stiftung. Angestoßen wurde mit Sekt aus Pappbechern.
Die Halfpipe konnte indes noch nicht benutzt werden. Die Nässe hätte Fahrten auf den kesseldruckimprägnierten Eisenwinkeln und Bohlen zu einem gefährlichen Unterfangen gemacht. 150 Jugendliche nutzen bei trockenem Wetter den bestehenden Teil Skateboard-Anlage bereits, weiß »Benny« Kopp, der die Idee zur Erweiterung hatte. Zwischen 20 und 30 pro Tag verbringen hier mit ihren rollenden Brettern die Freizeit.

Artikel vom 17.12.2005