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Köln baut auf Benschneider

Mentaltrainer half dem Ex-Arminen auf die Sprünge

Von Dirk Schuster
Köln (WB). Nach dem Erstligaaufstieg folgte sein Abflug, jetzt kehrt Roland Benschneider doch als Bundesligaspieler zurück nach Bielefeld. Der Ex-Armine verschwand nach der Saison 2003/04 zum Zweitligisten Köln. Am Samstag gastiert er mit dem FC in der SchücoArena.

Dass er in der ersten Elf steht, hätte sich Benschneider bis vor kurzem gar nicht träumen lassen. Der Zwei-Meter-Riese ist plötzlich sogar Stammspieler - bei den Profis wohlgemerkt. Von seinen bisher 42 Einsätzen für den 1. FC Köln absolvierte er 23 für die Regionalliga-Amateure. Erst ein Mentaltrainer half ihm wieder auf die Sprünge und zurück in den Profikader. Sein Name: Andreas Prause (38). »Roland macht sich«, lobt FC-Trainer Trainer Uwe Rapolder. Benschneider selbst sagt bescheiden, »es läuft gut«, und wirkt der sportlichen Kölner Schieflage zum Trotz entspannt und ausgeglichen. Dank Prause?
In die zweite FC-Mannschaft hatte ihn sein ehemaliger Trainer Huub Stevens verbannt, nachdem Benschneider im ersten Meisterschaftsspiel der Zweitligaserie 2004/05 gegen Energie Cottbus einen schwachen Tag erwischt hatte. Die Fans pfiffen ihn aus, die Kölner Presse machte ihn zum Sündenbock für den unbefriedigenden Saisonstart (0:0).
Dass es für den gebürtigen Neuruppiner unlängst beim 2:2 gegen Schalke sogar mit dem ersten Bundesligator klappte, ist kein Zufall. Vorher war Benschneider Seite an Seite mit Mentalcoach Prause in Zivil und mit Ball am Fuß zick-zack übers Spielfeld des Kölner Rhein-Energie-Stadions gelaufen, um sich so auf die Partie einzustimmen.
Ein solcher Spaziergang durch die SchücoArena vor dem Spiel am Samstag kommt für Benschneider nicht in Frage. Das Stadion kennt er gut, absolvierte er doch 26 Zweitligapartien für den DSC, ehe der 25-Jährige sein sportliches Glück am Rhein suchte. Den Glauben daran, dass sich der FC noch berappelt und in der Bundesliga die Kurve kriegt, hat Benscheider nicht aufgegeben. »Mit zwei Siegen in Folge bist du wieder dran«, sagt er und will an alter Wirkungsstätte in Bielefeld mit dem Gewinnen beginnen.

Artikel vom 17.12.2005