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Privater soll das alte
Kreishaus sanieren

BfB will Alternative zum Neubau prüfen lassen

Bielefeld (MiS). Die Bürgergemeinschaft für Bielefeld (BfB) will prüfen lassen, ob das ehemalige Kreishaus an der August-Bebel-Straße mit Hilfe eines privaten Investors als Technisches Rathaus ausgebaut werden kann. BfB-Ratsfraktionschef Ralf Schulze kündigte einen entsprechenden Antrag für die Januar-Sitzung des Hauptausschusses an.

»In unserer Mitgliederversammlung ist es auf Unverständnis gestoßen, warum die Stadt in Zeiten knapper Kassen einen Neubau plant«, sagte BfB-Vorsitzender Johannes Delius. Seines Erachtens solle das Interessenbekundungsverfahren zur Realisierung eines neuen Technischen Rathauses wie vorgesehen bis März weiter geführt werden, unabhängig davon aber auch ein PPP-Modell für das alte Kreishaus, in dem die Bauverwaltung untergebracht ist, geprüft werden.
»PPP« ist die Abkürzung für Public Private Partnership, die private Finanzierung öffentlicher Belange. »Ein Modell, das auch vom Land unterstützt wird«, sagt Fraktionschef Schulze. Fraktionsgeschäftsführerin Tanja Hüttermann verweist auf den Kreis Unna. Auch dort sei das Kreishaus marode, habe sich der dortige Dezernent, der gebürtige Bielefelder Dr. Dieter Timpe, entschlossen, es mit Hilfe eines privaten Investors zu sanieren. Der Vorteil: Das Gebäude bleibt im öffentlichen Besitz. Der Investor bekommt für 25 Jahre eine Nutzungspauschale, ist dafür aber auch für die Unterhaltung des Gebäudes verantwortlich. Schulze verweist auf einen einfachen »Eignungstest«, den den PPP-Task Force des Landes für Objekte wie das Gebäude an der August-Bebel-Straße anbiete. Auf diese Weise könnten teure Gutachterkosten entfallen. Private Investitionen in öffentliche Gebäude kann er sich auch im Bereich der Schulbausanierung vorstellen. Ehe das begonnene Sanierungsprogramm gestreckt werde, müssten solche Möglichkeiten erwogen werden.

Artikel vom 17.12.2005