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Rutscht Rapolder
in Bielefeld aus?

DSC mit der selben Elf, FC ohne Poldi

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Arminia ist auf alle Fälle vorbereitet. Auch auf den, dass über Nacht starker Schneefall eingesetzt hat. Die Rasenheizung in der SchücoArena läuft, an schlechten Platzverhältnissen kann es schon mal nicht liegen, wenn Uwe Rapolder mit dem 1. FC Köln beim Gastspiel in Bielefeld ausrutscht.
Isaac Boakye
»Notfalls müssen wir übers Radio wieder spontan zu einer Schneeräumaktion aufrufen«, sagte gestern Walter Vossiek. Der Arminia-Greenkeeper hat ein Gespür für Schnee. Er rechnet fest damit, dass am Wochenende die weiße Pracht leise vom Himmel rieselt. »Wenn wir die Rasenheizung nicht fürs Bundesligaspiel brauchen, dann mit Sicherheit fürs Pokalspiel am Dienstag gegen Unterhaching.«
Bielefeld tritt gegen Köln mit der Elf an, die beim 1:1 in Duisburg anspielte. Trainer Thomas von Heesen sieht keinen Grund, die Formation zu ändern. Um ein Haar hätte er sie ändern müssen. Genau wie beim Abschlussspielchen in der Vorwoche war auch dieses Mal ein Spieler jaulend zu Boden gegangen. Und wieder nach einem Zweikampf mit Heiner Backhaus. Letztes Mal war's Sibusiso Zuma, der eine Adduktorenzerrung davon trug, dieses Mal Isaac Boakye, der sich den Rücken hielt. Oberligaspieler Backhaus stand der Schreck ins Gesicht geschrieben. Dann erhob sich Boakye, tunnelte zwei Gegner und schoss ein Tor. Von Heesen atmete durch - und Backhaus mit ihm.
Von Heesen ist um ein Sturmproblem also herumgekommen, Uwe Rapolder nicht. In Lukas Podolski steht dem Kölner Coach der beste Angreifer wegen einer Mittelfußprellung nicht zur Verfügung. Darum wird Matthias Scherz einzige Spitze sein. »Gegen Bielefeld müssen wir die Wende schaffen«, weiß Rapolder, dass im Falle eines Misserfolgs seine Zeit in Köln zu Ende gehen kann.
Nach verheißungsvollem Start (neun Punkte aus fünf Spielen) konnten Rapolder und der FC die folgenden elf Partien nicht mehr gewinnen. Darum hofft der 47-Jährige auf den Befreiungsschlag in Bielefeld. Persönlich habe er den DSC in dieser Saison zwar nicht beobachtet, »ich habe aber fünf Sichter, die ganz gut Bescheid wissen«.
Fünf Punkte beträgt Rapolders Rückstand auf Arminia. Das Spiel sei zukunftsweisend, aber »abgerechnet wird am Schluss«, sagt der Trainer, der seinem Ex-Klub die 17 Punkte zu diesem Zeitpunkt in der Saison zugetraut habe. Samstag will er in der SchücoArena zum Überholen ansetzen. Rapolder: »Die Saison ist noch lang. Wir wollen mal sehen, welcher der beiden Vereine am Ende auf welchem Platz steht.«

Artikel vom 17.12.2005