DSC: Gabriel auf der Bank, Podolski nicht im Kölner Bus
Von Hans Peter Tipp Bielefeld (WB). Gelassen, sachlich und zugleich höchst konzentriert - Trainer Thomas von Heesen demonstrierte gestern bei der Pressekonferenz, was er von seinen Spielern im letzten Hinrundenspiel des DSC Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Köln (morgen 15.30) erwartet.
Wohltuend hob er sich damit ab von all den Aufgeregtheiten, die sich rund um die Rückkehr des Ex-Trainers Uwe Rapolder zur SchücoArena ranken. »Es ist kein Geheimnis, dass wir uns noch immer gern zum Essen verabreden. Das wird auch in Zukunft nicht anders sein, war aber in den letzten zwei Wochen nicht der Fall«, sagte von Heesen über das gute Verhältnis zu seinem Vorgänger, der er -Ê damals noch als Sport-Geschäftsführer - nach Bielefeld geholt hatte. Seinen Spielern hat er eingeschärft, nicht auf die seiner Meinung nach unpassenden Äußerungen aus Köln zu reagieren: »Wir verhalten uns korrekt und lassen uns nicht auf ein Niveau ein, das unter der Gürtellinie liegt«, meinte von Heesen. Damit spielte er auch auf Äußerungen von Uwe Rapolder gegenüber dem WESTFALEN-BLATT an. Der Kölner Trainer hatte betont, dass er in Bielefeld eher Dankbarkeit als Pfiffe erwarte. Von Heesen: »Zum Erfolg gehören immer zwei Seiten: Ohne die Mannschaft hätte Uwe hier nichts erreichen können.« Weil es aber rein sportlich am letzten Spieltag der Hinrunde eben doch kein Spiel wie jedes andere ist, wertete von Heesen die Auseinandersetzung am Rande des Tabellenkellers doch noch auf: »Es ist ein Acht-Punkte-Spiel«, sagte der Bielefelder Trainer und konterte ungläubige Blicke mit der Feststellung: »Ich rede nicht über die Punkte, die vergeben werden, sondern über den Abstand, der möglich ist.« Sein Ziel ist deutlich: »Wir wollen uns mit einem Sieg aus der Hinrunde verabschieden, um nach dem Pokalspiel gegen Unterhaching in der Winterpause auch mal durchatmen zu können.« Für das Köln-Spiel stehen alle Spieler zur Verfügung, die bereits in Duisburg zum Kader zählten. Deshalb wird er aller Voraussicht nach der selben Formation vertrauen wie vor einer Woche. Sein Comeback im Kader gibt nach monatelanger Verletzungspause Petr Gabriel, der in dieser Saison noch nicht nicht eingesetzt werden konnte. Die Kölner reisten gestern ohne ihren Jungstar Lukas Podolski ins Trainingslager nach Marienfeld. Auch Imre Szabics blieb in Köln, sodass Rapolder, der heute Nachmittag in Marienfeld das Abschlusstraining leiten wird, im Angriff nur noch Matthias Scherz und der soeben wieder genesene Patrick Helmes zur Verfügung stehen. Es sei denn, Podolski reist bis Spielbeginn seinem Trainer noch nach Ostwestfalen hinterher.
Drucken