16.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
WM-Ticketverkauf

Gelb-Rot für die WM-Macher


Zu viele Interessenten, zu wenig Karten. Der weltmeisterliche Fußball, er wird im Sommer 2006 an den meisten Fans vorbei rollen. Für sie bleibt nur ein Ersatz, die Glotze. Diese Veranstaltung ist gnadenlos überbucht. Da hat Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, völlig recht. Die Wünsche aller Kunden konnten nie und nimmer erfüllt werden, das war von vornherein ein unlösbares Problem.
Aber wie die WM-Veranstalter mit ihrer zu knappen Ware auf den Markt gingen, dieses Angebot hatte den Geruch der kühl kalkulierten Geldschneiderei. Beim Options-Ticket-Programm sah das so aus: Vorkasse plus Gebühr. Aber keine Karten-Garantie. Und die Gebühr, die bis zu 50 Euro betragen konnte, sollte auch dann futsch sein, wenn die Bestellung nicht erfüllt werden kann.
Eiskalte Geschäfte mit heißen Tickets. So nicht. Denn die Verbraucherzentrale fordert eine einstweilige Verfügung und die zweite Zivilkammer des Landgerichts Frankfurt pfiff die WM-Macher an. Die »Karte«, die sie den Karten-Verkäufern zeigte, die war schon mehr rot als gelb-rot.
Erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit wurden festgestellt. Ein Vergleich scheiterte. Das »Karten-Spiel« geht also weiter. Vor Gericht.
Klaus Lükewille

Artikel vom 16.12.2005