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WM-Wunsch geht
nicht in Erfüllung

Trauer um Ehrhard Ahmann

Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). Ehrhard Ahmann ist tot. Sein letzter Wunsch, die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land noch miterleben zu dürfen, geht nicht mehr in Erfüllung. Zu weit war seine schwere Krankheit fortgeschritten. Am Mittwochnachmittag verstarb der 44-fache Amateurnationalspieler und Ex-Zweitliga-Trainer im Städtischen Klinikum Gütersloh im Alter von 64 Jahren.

Ehrhard Ahmann gehörte in den späten 70er Jahren zu den profiliertesten Trainern in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Mit Alemania Aachen (1982 bis 1984) stand er zwei Mal dicht vor dem Bundesliga-Aufstieg. Mit Arminia Bielefeld (1974 bis 1976), dem Wuppertaler SV (1977/78) und dem VfL Osnabrück (1984 bis 1985) feierte er ebenso große Erfolge, bis ein Herzinfarkt im Februar 1985 seine Trainerkarriere abrupt stoppte.
Am 21. Mai 1941 wurde Ehrhard Ahmann in Sundern (Sauerland) geboren und begann seine aktive Fußballer-Laufbahn beim TuS Sundern. Von 1964 bis 1972 spielte er in der alten Regionalliga West für den Lüner SV und für SVA Gütersloh. Zwischen 1961 und 1972 bestritt der Verteidiger 44 Länderspiele für die deutsche Amateurnationalmannschaft, deren Kapitän er über mehrere Jahre war. Danach stieg er nahtlos in den Trainerberuf ein.
Bei Olympia 1972 in München assistierte er Jupp Derwall bei der Betreuung der Olympiaauswahl, in der damals auch Ottmar Hitzfeld und Uli Hoeneß standen. Bevor sich Ahmann Ende der 80er Jahre aus dem Fußballgeschäft endgültig zurückzog, fungierte er in Osnabrück und beim VfL Bochum noch als Berater. Mit dem ehemaligen DFB-Präsidenten Egidius Braun verband ihn eine große Freundschaft.
Die Stadt Gütersloh ist zu seiner Heimat geworden, dort hat er sich richtig wohl gefühlt. Bis zuletzt schaute er sich Fußballspiele beim FC Gütersloh und dem SC Verl von der Tribüne aus an. Ehrhard Ahmann hinterlässt seine Ehefrau Renate und seine erwachsene Tochter Kerstin. Er wird am Dienstag, 20. Dezember, in Gütersloh beigesetzt.

Artikel vom 16.12.2005