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Viel Arbeit für den
Pfarrer von Hohenau

Hans Clarin in seiner letzten Rolle vor seinem Tod

ZDF, Sonntag, 20.15 Uhr: Im August starb Hans Clarin. Nur wenige Tage vor seinem Tod stand der populäre Schauspieler noch vor der Kamera. Im Film »Der Bergpfarrer: Heimweh nach Hohenau«, der zweite in der Reihe, beauftragt Clarin in der Rolle des Bischofs Weingärtner Pfarrer Leonhard mit wichtigen Aufgaben in München.

Auch nach dem Tod des Mannes, der unter anderem dem vorwitzigen Kobold Pumuckl seine Stimme lieh, soll es mit der Reihe »Der Bergpfarrer« im Zweiten weitergehen. Ein weiterer Film ist nach Angaben des zuständigen Redaktionsleiters, Claus Beling, in Vorbereitung. Die Rolle des Bischofs Weingärtner werde neu besetzt, mit wem, sei noch offen. »Ein toller Mann«, erinnert sich Beling an Clarin. »Er hat bis zum Schluss mit einem Lächeln im Gesicht gedreht und sich so aus dem Film verabschiedet.«
»Wir können es immer noch nicht fassen, dass wir ihn nicht mehr sprechen und nie mehr gemeinsam drehen werden«, sagt Produzentin Bernadette Schugg von der Bavaria-Tochter Saxonia Media. »Und dieser Abschied wurde uns umso bewusster, als wir ihn während der Nachbearbeitung des Films wieder und wieder auf dem Bildschirm sahen.«
Seit 1991 arbeitete sie mit Clarin zusammen: »Die Arbeit war immer heiter, aber von höchster Professionalität und Präzision«, fährt die Produzentin fort. »Er hat sich all die Jahre seine Liebenswürdigkeit, seinen Humor, seine Liebe zum Schauspielerberuf und sein Interesse an den Menschen bewahrt. Aus den Gesprächen mit ihm sind mir immer noch die hellwachen, strahlenden Augen in Erinnerung. Ein Strahlen, das direkt aus dem Herzen zu kommen schien.«
Bischof Weingärtner schickt Pfarrer Leonhard nach München, während sein Kollege Stephan Luca als Titelheld Bergpfarrer Sebastian geistliches Oberhaupt zweier Pfarreien werden soll. Weingärtners Ziel ist es, die beiden Streithähne endlich zu trennen. Doch Leonhard bleibt sich treu: Er fängt wieder an, gegen Sebastian zu intrigieren. Dem bleibt vor lauter Arbeit kaum Zeit, sich gegen Leonhard zu wehren.
Zwei Gemeinden hat er nun zu betreuen. Dazu kommt, dass eine junge Tierärztin im Dorf Urlaub macht und sich auf Irmis Alm einquartiert hat. Außerdem sind die beiden Pflegekinder Florian und Marie Gubinger ihrer Pflegetante in München weggelaufen und verstecken sich im leer stehenden Haus ihrer Eltern. Vor allem die minderjährigen Kinder machen Pfarrer Sebastian Sorgen, denn sie wollen auf keinen Fall zu ihrer Tante zurück, von der sie sehr verlnachlässigt worden sind, lehnen aber ein Internat ab.
Doch Schritt für Schritt gelingt es dem Geistlichen, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen.
Die Tierärztin (Julia Brendler) lebt sich währenddessen gut in der Gemeinde ein und verliebt sich in den Arzt von Hohenau (Marcus Grüsser). Na ja, und Pfarrer Leonhard kann seine Versetzung immer noch nicht verwinden...

Artikel vom 17.12.2005