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Stadt prüft
Pläne zum
Arena-Ausbau

DSC sucht Gespräch mit Anwohnern


Von Hans Peter Tipp
und Manfred Matheisen
Bielefeld (WB). Wenn alles nach Plan verläuft, wird die SchücoArena zum Auftakt der nachweltmeisterschaftlichen Fußballsaison im Herbst 2006 komplett ausgebaut sein. Seit der vorigen Woche beschäftigt sich das Rathaus mit einer Bauvoranfrage des DSC Arminia zur Neugestaltung der Osttribüne.
Nach dem Fiasko in Paderborn, wo der Bau der »Paragon Arena« vom Oberverwaltungsgericht Münster auf Antrag von Anwohnern gestoppt worden ist, wird die Bielefelder Verwaltung mit höchster Sensibilität die Unterlagen prüfen, die der Bundesligist eingereicht hat. Zunächst geht es ums Grundsätzliche. Baudezernent Gregor Moss: »Es geht zunächst nur um die die Genehmigungsfähigkeit der Pläne.« Ist das der Fall, kommen die Anwohner ins Spiel. »Wir werden umfassend informieren«, kündigt Moss an. Das »Stimmungsbild«, das sich aus den Gesprächen mit den Bürgern ergebe, werde in die letztliche Entscheidung der Stadt einfließen. Was den ehrgeizigen Zeitplan anbelangt - bei Zustimmung sollen die Bagger im Mai nächsten Jahres anrollen - hat der Beigeordnete keine Bedenken: »Das ist machbar.«
Der derzeitige Ausbauzustand der SchücoArena entspricht nicht den Bestimmungen des Lärmschutzes. Die Detmolder Bezirksregierung hat bislang Verständnis gezeigt, dass der DSC eine Zehn-Millionen-Euro-Investition nicht aus dem Ärmel schütteln kann. Finanzgeschäftsführer Roland Kentsch: »Jetzt hat man uns aber signalisiert, dass wir Gas geben müssen.«
Das will der Bundesligist tun. Die wegen der Fußball-WM ungewöhnlich lange Sommerpause kann trefflich genutzt werden, die vom Projektbüro Möntmann & Stopfel nach neuesten Gesichtspunkten modifizierten Pläne aus vergangenen Jahren zu verwirklichen. Kentsch stellt ausdrücklich fest, dass man gegenüber den Anwohnern mit offenen Karten spielen, sie »mitnehmen« wolle.
Nach monatelangem Kampf der Nachbarn wegen des erforderlichen Lärmschutzes in der ersten Ausbauphase des Stadions Mitte der 90er Jahre sieht Friedrich Puhlmann, Sprecher der Initiative »Bielefelder Westen«, die Dinge jetzt gelassen: »Der DSC hat sich an die Verträge gehalten, die damals geschlossen worden sind. Und wenn der Verein jetzt Einvernehmen erzielen will, werden wir uns Gesprächen nicht verschließen.«

Artikel vom 16.12.2005