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»Hüne Meier« fällt auf

Dortmund setzt auf die junge deutsche Garde


Dortmund (WB/en). Es waren Millimeter, die zur perfekten Premiere fehlten. 42. Minute im Signal Iduna Park: Nach einer Ecke des 17-jährigen Nuri Sahin kommt der 19-jährige Uwe Hünemeier vor dem 36-jährigen Oliver Kahn an den Ball, findet erst in Owen Hargreaves seinen Meister. Der befördert den Kopfball des Bundesliga-Debütanten zunächst an die Latte und klärt dann (unabsichtlich) mit der Hand. »Ich habe den Ball schon drin gesehen, mich nach einem Blick zum Schiedsrichterassistenten aber nicht freuen dürfen, sondern ärgern müssen«, sagte Hünemeier, seit 2000 für den BVB aktiv und zuvor in Diensten des FC Gütersloh.
Einst hießen die Dortmunder Defensiv-Hünen Jürgen Kohler und Julio Cesar, jetzt heißt der »Hüne Meier«. Der 1,88 m lange Verteidiger spielte an der Seite von Christoph Metzelder gleich groß auf. »Uwes Leistung gegen Claudia Pizarro und Roy Makaay war beeindruckend«, lobte Metzelder seinen neuen Partner.
Obwohl sich Hünemeier vor dem 0:1 von Ali Karimi düpieren ließ (»Da habe ich nicht gut ausgesehen«), zählt auch er endgültig zur Riege der talentierten Dortmunder Hoffnungsträger. Während bei den Bayern nicht ein deutscher Feldspieler in der Anfangself stand, betrug der nationale Anteil beim BVB 60 Prozent, darunter kein Akteur über 25. Es gibt in diesen Tagen noch Zahlen, die selbst die hoch verschuldeten Dortmunder gerne lesen. »Mit Nachwuchsspielern wie Uwe gehört uns die Zukunft, wenn wir weiter hart an uns arbeiten«, sagt Metzelder. Die Gegenwart aber gehört Bayern - ohne Uwe Hünemeier, aber mit Owen Hargreaves und der Latte.

Artikel vom 19.12.2005