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Über der Treppe, die zum Gleistunnel führt, soll die Anzeigetafel angebracht werden.Foto: Pierel

Die Bahn zahlt
keinen Cent dazu

Info-Tafeln im Hauptbahnhof

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Die Deutsche Bahn AG sieht sich nicht in der Lage, ihren finanziellen Eigenanteil für Anschaffung und Installation eines Anzeigetafelsystems für den Bielefelder Hauptbahnhof aufzubringen - der Verkehrsverbund springt ein.

Die Informationsanlagen in der Empfangshalle und auf den Bahnsteigen würden voraussichtlich noch in diesem Jahr angebracht, sagt Ludger Siemer, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds OstWestfalen-Lippe (VVOWL): »Den größten Anteil der Kosten übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen, der Zweckverband den kleineren.« Das elektronische Leitsystem ist insgesamt stolze 850 000 Euro teuer.
Die Tafeln werden über der Treppe zum Gleiserschließungstunnel und auf den Bahnsteigen installiert. Sie zeigen nicht nur an, wann welcher Zug auf welchem Gleis wohin fahrplanmäßig abfährt, auch Verspätungen und deren Dauer werden automatisch ausgewiesen. Siemer: »Das ist eine wichtige Informationsverbesserung für die Fahrgäste, die für einen Hauptbahnhof wie Bielefeld unverzichtbar ist.«
Im monatelangen Ringen um die Wiederaufnahme der Umbau- und Sanierungsarbeiten des Hauptbahnhofes, nachdem zunächst der Generalunternehmer insolvent geworden war, hatte die Bahn bereits die Anzeigetafeln aus dem Programm gestrichen, um Geld zu sparen. »Deshalb war es für uns keine Überraschung,« sagt Ludger Siemer.
Der Zweckverband dürfe inzwischen auch Infrastrukturmaßnahmen fördern, habe das unter anderem in zwei Bahnhöfen der Region getan und habe sich bereits an der Gesamtinvestition für die Sanierung beteiligt, damit die Bauarbeiten im Juni 2004 wieder aufgenommen werden konnten. Kosten insgesamt: 26,2 Millionen Euro.
Zurzeit laufen die Arbeiten an den Bahnsteigen: Der Bahnsteig für die Gleise 1 und 2 ist weitgehend fertig gestellt. Gepflastert wird mit einem Kunststein mit dünner Granitauflage.
Während die Empfangshalle des Bielefelder Hauptbahnhofs, wo täglich 40 000 Fahrgäste rund 350 Nahverkehrs- und 60 Fernzüge besteigen oder verlassen - komplett fertig gestellt ist und die Läden bezogen sind, wartet der unterirdische Zugang zum Neuen Bahnhofsviertel noch darauf, umgebaut und gestaltet zu werden.
Von Seiten der Bahn wird jedoch versichert, dass die Arbeiten wie zur Bau-Wiederaufnahme geplant Mitte 2006 abgeschlossen sein werden.

Artikel vom 15.12.2005