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Schiffer warteten seit zehn Wochen

Dortmund-Ems-Kanal nach Leck wieder geflutet - Heute Freigabe


Olfen (dpa). Der vor mehr als zwei Monaten bei Olfen (Kreis Coesfeld) wegen eines Lecks auf acht Kilometern Länge trockengelaufene Dortmund-Ems-Kanal ist wieder geflutet. Der Wasserspiegel sei auf mehr als vier Meter gehoben worden, sagte gestern eine Sprecherin der Wasser- und Schifffahrtsdirektion in Münster. Der Kanal, eine der bundesweit wichtigsten Wasserstraßen auf der Ost-West-Route, soll heute wieder freigegeben werden.
Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Rheine, Günter Nogatz, sagte die 60 wartenden Frachter würden als Konvois von zehn bis 20 Schiffen einspurig durch den Kanal geleitet. An der Baustelle herrscht immer noch eine Engstelle, so dass jeweils nur in eine Richtung gefahren werden kann. Vor allem große Schiffe mit mehr als 100 Metern Länge warteten auf die Weiterfahrt: »Die lagen seit zehn Wochen fest«, sagte der Amtsleiter. Kleinere Schiffe konnten die mehrtägige Umleitungsstrecke über die Ems befahren. Aber auch diese Strecke war zwei Wochen lang gesperrt, weil die Ems von einem im Nebel gesunkenen Frachter blockiert wurde.
Das Leck am Dortmund-Ems-Kanal, durch das am 11. Oktober auf Grund eines langen Risses 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser ausgetreten waren, war einer der größten Zwischenfälle in der deutschen Binnenschifffahrt. Allein die Reparaturkosten für den Kanal werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Der volkswirtschaftliche Schaden für ausgefallene Aufträge der Schiffer und Transportprobleme ihrer Kunden dürfte weitaus höher liegen.

Artikel vom 15.12.2005