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Erste Bestandsaufnahme
öffentlicher Kunstwerke

Kunsthalle fühlt sich künftig für Skulpturen verantwortlich

Bielefeld (bp). »Es ist eine reine Bestandsaufnahme, keine Zuordnung, keine Reihenfolge, und es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit,« betonte als zuständiger Beigeordneter Rainer Ludwig gestern im Kulturausschuss. Präsentiert wurde eine Liste mit rund 150 Kunstwerken und Brunnen im öffentlichen Raum.

Dr. Thomas Kellein, Direktor der Kunsthalle, erklärte, sein Haus fühle sich künftig für die Kunstwerke verantwortlich, »auch, wenn die Kunsthalle keine kommunale Einrichtung mehr ist.« Er schätzt die Zahl der Kunstwerke »unter freiem Himmel« in Bielefeld auf »gut 200«: »Aber wir müssen darüber informiert werden, denn bislang gab es keine Erfassung - Kunst im öffentlichen Raum bewegte sich in einer Art Grauzone. Und niemand war so richtig zuständig.«
Kellein schlägt vor, eine Datei anzulegen, in der nicht nur Name des Werks, Name des Künstlers, Entstehungsjahr, Standort aufgenommen werden, sondern auch der Zustand der Arbeit. Zudem müsse auch auch erlaubt sein zu fragen, ob die Werke am richtigen Ort stehen. Die Kunsthalle wolle zudem mit dem früheren Leiter des Stadtarchivs, Prof. Dr. Reinhard Vogelsang zusammen arbeiten und erhoffe sich Unterstützung, wenn etwa für eine Restaurierung Geld gesammelt werden müsse. Das sei in einem Fall bereits erfolgreich praktiziert worden: Die Skulptur »Fallenden Steine« an der Artur-Ladebeck-Straße konnte 2004 durch bürgerschaftliches Engagement repariert und gesäubert werden.
Kellein hofft, dass bis Ende 2006 sämtliche Daten zusammen getragen worden sind. Dann könne man sich auch überlegen, ob wirklich jedes Kunstwerk an der richtigen Stelle platziert ist. Seiner Meinung nach ist das zum Beispiel beim Bismarck-Denkmal im Museumspark zumindest fraglich.
Für Rainer Ludwig schafft die erste Bestandsaufnahme zunächst einmal ein »Bewusstsein für das, was im öffentlichen Raum vorhanden ist«. Das jedenfalls reicht vom Leineweber-Denkmal bis zu Skulpturen auf (fast) jedem Schulgelände.

Artikel vom 15.12.2005