Erinnern wir uns: Der Name Nixdorf ist nach dem Tod des Gründers und Namensgebers bald tief gesunken. Unter Klaus Luft schien die Luft raus. Die Flucht in die Ehe mit Siemens weckte große Erwartungen. Doch nach den Flitterwochen mit großen Ambitionen vor allem in Übersee begann wieder der Abstieg. Die Zahlen erreichten immer seltener das, was prognostiziert worden war. Unter Karl-Heinz Stiller läuft das anders. Die Ziele, die er vorgibt, sind ehrgeizig und realistisch. Ebenso hat der Ehepartner auf Zeit, KKR und Goldman Sachs, seine Versprechungen gehalten. Nicht von ungefähr führten alle, die in der »Heuschrecken«-Diskussion gegen Franz Müntefering Stellung bezogen, Wincor Nixdorf als Gegenbeweis. In der Marktwirtschaft aber ist der Erfolg niemals ein Selbstläufer. Die Auseinandersetzung, die in Paderborn der Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich vorausging, hat es gezeigt. Manche fühlen, dass nicht alle in gleichem Maß von dem enormen Aufschwung profitieren. Der fortdauernde Erfolg von Wincor Nixdorf geht zu einem guten Teil auf das Konto des großen Motivators Stiller. Seine vielleicht schwierigste Aufgabe, die Bestellung der Nachfolge, steht noch bevor. Schon einmal, beim Tod des Gründers, war eine Nixdorf-Firma nicht auf den Wechsel vorbereitet. Mit der Erweiterung des Vorstands auf fünf Personen ist jetzt ein erster Schritt getan -Êmehr nicht. Bernhard Hertlein
Drucken