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Der Chauffeur
des Kaisers


Minden (WB). Der vielleicht erste Autofahrer, der ein Strafmandat wegen zu schnellen Fahrens erhielt, steht im Mittelpunkt einer Ausstellung im Preußen-Museum: Julius Knoop (1887-1967), Chauffeur des deutschen Kaisers Wilhelm II. Auch bei der letzten Fahrt des Kaisers ins niederländische Exil habe Knoop am Steuer gesessen, sagte gestern ein Sprecher im Vorfeld der Sonderausstellung (18. Dezember bis 12. Februar). Später fuhr er das Staatsoberhaupt der neuen Republik, Friedrich Ebert. Knoop hatte als Kutscher 1902 im ostwestfälischen Halle angefangen. Vor einem Jahr hat das Museum den Nachlass erhalten. Dazu zählen ein erster Führerschein von 1908, ein Handbuch für Automobilisten sowie eine Kraftfahrerbrille, aber auch Uniformen und Fotos. 1908 hatte Knoop den Dienst beim Kaiser angetreten. 1922 wurde er Steuersekretär in Bielefeld, hielt aber weiter Kontakt zu den Hohenzollern.

Artikel vom 14.12.2005