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Der Gurt rettet Leben

Vor 30 Jahren wurde die Anschnallpflicht im Auto eingeführt


Anfangs gefürchtet und verdammt, hat der Sicherheitsgurt bis heute vielen tausend Autofahrern das Leben gerettet und schwere Verletzungen verhindert. Nicht nur für Experten des ADAC ist er deshalb eine Erfolgsgeschichte.
Eingeführt wurde die Anschnallpflicht in Deutschland vor 30 Jahren - am 1. Januar 1976. Die Vorschrift galt zunächst nur für die Vordersitze, erst 1984 wurde die Regelung auf die Rücksitze ausgeweitet. Seither bekommen Autofahrer, die den Gurt nicht angelegt haben, auch ein Bußgeld aufgebrummt. Aktuell liegt dieses bei 30 Euro.
Noch 1970 kamen nach Expertenmeinung jeden Tag etwa 25 Autofahrer ums Leben, nur weil sie keinen Sicherheitsgurt angelegt hatten. Die Zahl der Verkehrstoten lag damals noch bei über 21 000 im Jahr. Dass diese Zahl bis heute auf weniger als 5500 sinken konnte, ist vor allem auch dem Sicherheitsgurt zu verdanken.
Dabei stand es um die Akzeptanz des Gurtes beim Autofahrer in den 70er-Jahren noch sehr schlecht. »Der Gurt beengt mich«, »Wenn der Wagen brennt, bin ich im Gurt verloren« oder »Es ist besser, bei einem Unfall aus dem Auto geschleudert zu werden«, glaubten Autofahrer in den 70er-Jahren in einer Umfrage.
Bis die Vorurteile gegen den Gurt entkräftet waren, brauchte es viele Jahre Aufklärungsarbeit. Heute liegt die Anschnallquote bei 94 Prozent auf den Vordersitzen und bei 90 Prozent auf den Rücksitzen. Damit belegt Deutschland weltweit einen Spitzenplatz. Umso unverständlicher die wenig erfreuliche Bilanz bei den Kindern: Laut Untersuchungen waren in Deutschland 2004 mehr als die Hälfte der Sechs- bis Zwölfjährigen entweder falsch oder gar nicht im Auto gesichert.
Optimalen Schutz bietet der Sicherheitsgurt laut ADAC im Zusammenspiel mit Gurtstraffer und Airbag.

Artikel vom 07.01.2006