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»Vater des Steinpils« geht nach Bayern

Mergheim verlässt das Brauhaus und präsentiert Nachfolger -ÊNeuer Pächter für Gastronomie

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Er ist wohl eines der bekanntesten Gesichter in Espelkamp. Doch jetzt wird Peter Mergheim vom Brauhaus Espelkamp die junge Stadt im Grünen verlassen. Ihn zieht es in den Süden - genauer gesagt nach Bayern.

»Ich werde in der Nähe von München ein sechsmonatiges Studium zum Getränkebetriebswirt beginnen«, erklärte der 30-jährige gebürtige Sauerländer im Gespräch mit der ESPELKAMPER ZEITUNG.
Mergheim kehrt Espelkamp jedoch nach sieben Jahren nicht den Rücken, ohne einen Nachfolger für seine Arbeit zu präsentieren. Vom 2. Januar 2006 an wird Henning Bohnenkemper aus Bünde die Brauerei im Brauhaus übernehmen. Dies bestätigte Brauhaus-Inhaber Ingolf Steinkamp. Darüber hinaus wird der Gastronomie-Bereich, der zurzeit ebenfalls noch von Peter Mergheim geleitet wird, ab 2006 von einem neuen Pächter betrieben. Ortwin Valdorf, der mit seiner Frau Eszter auch Inhaber des Bünder Stadtgartens ist, werde ab Anfang des kommenden Jahres Pächter, so Ingolf Steinkamp weiter.
Peter Mergheim ist wie kein zweiter mit dem Brauhaus an der General-Bishop-Straße verwurzelt. Bereits seit den Anfängen im August 1998 ist er dabei. Eigentlich hatte er vorgehabt, nur ein Jahr in Espelkamp zu bleiben. Dass daraus dann gleich sieben geworden sind, zeigt, dass sich Mergheim in Espelkamp wohl fühlt.
Was ihm besonders an der jungen Stadt im Grünen gefallen hat, seien die kurzen Wege zu den Entscheidungsträgern gewesen. »Die Zusammenarbeit mit der Stadt war immer unproblematisch.« Darüber hinaus habe er auch sehr gute Kontakte zu anderen gastronomischen Betrieben wie dem Dreimädelhaus oder auch der Marktschänke in Rahden unterhalten. »So ganz ohne weinendes Auge geht man nicht weg«, bekennt er.
Und auch Inhaber Ingolf Steinkamp erklärte, dass er seinem langjährigen Weggefährten und Braumeister hinterher trauere. »Er ist von Anfang an dabei gewesen.« Er könne sich noch sehr gut an den Tag der Brauhaus-Eröffnung am 1. August 1998 erinnern, an dem Mergheim schon etwas nervös gewesen sei. »Doch so schnell bringt ihn eigentlich nichts aus der Ruhe«, weiß Steinkamp.
Der »Vater des Steinpils« hinterlässt der Stadt Espelkamp mit seinem selbst gebrauten Bier - das Steinpils wurde auch schon ausgezeichnet -Ê einen ganz persönlichen Geschmack. Zudem habe es ihm auch sehr viel Freude bereitet, das Rahdener Weihnachtsbräu herzustellen, erklärt Mergheim.
Doch nun wolle er sich noch einmal verändern. »Die Überlegung war immer schon da, eine Fortbildung zu machen.« Das Studium zum Getränkebetriebswirt umfasst neben den Grundlagen der Getränkeherstellung, die Mergheim - jeder Gast des Brauhauses weiß das -Êbereits perfekt beherrscht, auch Rechtskunde, Marketing, Controlling und Produktmanagement. Das Ziel, so Mergheim, sei es, im Brauerei-Vertrieb zu arbeiten. Zudem bekennt er, dass es ihn auch ein wenig in seine sauerländische Heimat zurückziehe. Denn dort sei er bereits mit 16 Jahren weggezogen.
Als Nachfolger steht nun der 32-jährige Henning Bohnenkemper bereit. Ihn habe Mergheim über Kontakte zur Barre-Brauerei kennengelernt. Denn sowohl Mergheim als auch Bohnenkemper haben ihr Handwerk in der Barre-Brauerei gelernt.
»Ich wollte als Nachfolger gerne jemanden aus der Region haben«, sagte Mergheim. Nach einem Telefonat sei Bohnenkemper begeistert gewesen. »Es hat auf Anhieb gut gepasst«, so der 32-jährige Bohnenkemper, der in Lemgo Lebensmitteltechnologie mit Fachrichtung Getränke studiert hat. Er wolle die Brauerei in bewährter Weise fortführen.
Peter Mergheim jedenfalls wird sein Studium am 9. Januar aufnehmen. Vorher wird es wohl noch eine kleine Abschiedsfeier geben, bei dem es sicherlich noch das eine oder andere Steinpils geben wird.

Artikel vom 14.12.2005