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Buckelwal bedankt sich

Taucher befreiten das Tier aus Fischernetzen


San Francisco (dpa). Ein großer Buckelwal ist vor der Küste von San Francisco in einer dramatischen Rettungsaktion aus Fischernetzen befreit worden.
Zum ersten Mal sei damit ein solcher Wal an der US-Westküste vor dem sicheren Tod in den Netzen bewahrt worden, sagte eine Wal-Expertin.
Krabbenfischer hatten Taucher zu Hilfe gerufen, um den etwa 50 Tonnen schweren und 16 Meter langen Wal aus seiner lebensbedrohlichen Lage zu befreien. Die schweren Netze und Krabbenkästen zogen das bewegungsunfähige Tier unter Wasser. Vier Taucher brauchten mehr als eine Stunde, um die Nylon-Seile zu zerschneiden.
Das Tier sei anschließend auf jeden Taucher zugeschwommen und habe sich mit einem kleinen Nasenstoß bei seinen Rettern »bedankt«, sagte der Rettungstaucher James Moskito. »Der Wal war fast anhänglich, wie ein Hund der sich freut, seinen Besitzer zu sehen.« Die Aktion war nicht ungefährlich, denn ein Schlag mit der riesigen Schwanzflosse könnte einen Menschen töten, sagte die Biologin Shelbi Stoudt von Marine Mammal Center bei San Francisco.
Moskito nannte es ein »unglaublich bewegendes« Erlebnis, dem riesigen Meeressäuger zu helfen. Er habe sich dabei überhaupt nicht bedroht gefühlt.
Der Bestand der gefährdeten Buckelwale wird weltweit auf etwa 7000 Tiere geschätzt. Die sehr verspielten Meeressäuger sind für ihre akrobatischen Sprünge aus dem Wasser und ihre Gesänge bekannt.

Artikel vom 16.12.2005