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Ein guter »START« für
vier junge Stipendiaten

Zwei Stiftungen helfen Schülern auf dem Bildungsweg


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). 23 Bewerbungen sind eingegangen, die Auswahlkommission hatte eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Zum zweiten Mal vergaben gestern Abend die Bielefelder Bürgerstiftung und die Hertie-Stiftung START-Schülerstipendien an begabte junge Zuwanderer.
Die Stipendiaten erhalten ein Jahr lang monatlich 100 Euro Bildungsgeld und einen Computer mit Internet-Anschluss. Außerdem nehmen sie an Bildungsseminaren und Exkursionen teil. Besondere Bedeutung hat die Begleitung durch Paten, die nicht nur finanzielle Unterstützung gewähren, sondern vor allem Beratung im Bereich der Ausbildungs- und Studienplanung leisten, Kontakte zur Wirtschaft knüpfen, bei der Vermittlung von Praktika helfen. Gewonnen wurden für die vier Stipendiaten die Firma Poppe & Potthoff, die Sparkassen-Stiftung, die Lions-Hilfe und Dorothea Winkler, die sich privat engagiert.
Das sind die Stipendiaten:
Azat Akbulut (15), der die 10. Klasse der Realschule Heepen besucht. Er wächst in einer großen Familie auf, seine Lieblingsfächer sind Französisch, Kunst und Informatik, er ist sportlich und er möchte das Abitur machen und später studieren.
Meliha Muratagic (16), besucht die Martin-Niemöller-Gesamtschule. Vor 13 Jahren floh sie mit Eltern und Geschwistern aus Bosnien. Sie mag Folklore und ihre Muttersprache ist ihr nach wie vor wichtig. Sie möchte später studieren.
Ekaterina Feldmann (15) besucht das Helmholtz-Gymasium (Notendurchschnitt 1,5). Sie kam vor sieben Jahren aus Kasachstan nach Deutschland. Sie ist in der Schülervertretung aktiv und arbeitet ehrenamtlich in der Stadtteilbibliothek Baumheide. Sie möchte später Journalismus studieren.
Ina Schröder (17) besucht das Cecilien-Gymnasium. 2002 kam sie aus Usbekistan nach Bielefeld. Ihre schulischen Stärken liegen im naturwisenschaftlichen Bereich. Sie hat ihren Notendurchschnitt innerhalb eines Jahres von 3,3 auf 2,2 gesenkt.
Oberbürgermeister Eberhard David betonte, dass START Zeichen setze. Es sei wichtig, durch positive Beispiele zu zeigen, dass Zuwanderer ein Gewinn für die Gesellschaft sein können.
Im letzten Jahr wurden sechs Stipendiaten gefördert - zwei von ihnen wechselten auf das Gymnasium, eine übersprang eine Klasse.

Artikel vom 14.12.2005