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Nach einem starken Turnier fließen die Tränen

Handball: Deutsche Frauen beenden WM als Sechste - Russland triumphiert im Finale

St. Petersburg(dpa). Mit hängenden Köpfen und Tränen in den Augen schlichen die deutschen Handball-Frauen vom Parkett und schlossen sich in ihrer Kabine ein. Das verlorene Spiel um den fünften Platz bei der WM in St. Petersburg hatte ihnen die Freude über ein gelungenes Turnier verdorben.

Trotz der bitteren 26:28 (12:17)-Niederlage zum WM-Abschluss gestern gegen die Niederlande ist der sechste Rang das beste Ergebnis seit dem Gewinn der Bronzemedaille vor acht Jahren im eigenen Land. »Wir sind schon sehr enttäuscht, dass wir das Spiel nicht gewonnen und den fünften Platz nicht erreicht haben. Es passte heute einfach nicht«, sagte Nadine Krause unter Tränen. Die Rückraumspielerin aus Leverkusen warf acht Tore und verfehlte mit insgesamt 60 Toren nur um einen Treffer die Auszeichnung als beste Torschützin der WM. Dafür wurde Grit Jurack ins All-Star-Team gewählt.
Ein Jahr nach dem fünften Platz bei der EM in Ungarn hat die neu formierte Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) ihre Rückkehr zur Erstklassigkeit besiegelt und zugleich Hoffnungen auf eine medaillenreiche Zukunft geweckt. »Mit dem sechsten Platz ist die Mission sportlich geglückt, nachdem wir uns nicht qualifiziert hatten. Wir haben bewiesen, dass wir zu Recht bei dem WM-Turnier waren«, sagte Bundestrainer Armin Emrich und erinnerte daran, dass seine Mannschaft nur als Nachrücker zum Championat gekommen war.
Trotz des tränenreichen Abschieds beendete die DHB-Auswahl eine seit 1999 währende Durststrecke mit vielen Misserfolgen. »Diese Mannschaft muss vom Personal her und von der Altersstruktur bis 2008 zusammen bleiben. Sie ist willig und erfolgshungrig. Dieser Mannschaft gehört die Zukunft«, meinte Emrich.
Im Finale besiegten die Russinnen Rumänien 28:23.
Die WM im Überblick Spiel um Platz 7: Südkorea - Brasilien 28:29 (14:15)
Spiel um Platz 5: Deutschland - Niederlande 26:28 (12:17). DHB-Tore: Jurack (9/1/Viborg), Krause (8/4), Loerper (3/3), Neukamp (2/alle Leverkusen), Wörz (2/Leipzig), Melbeck (1/Buxtehude), Althaus (1/Trier); beste Werferin der Niederlande: Lamein (7/4)
Halbfinale: Rumänien - Ungarn 26:24 (15:14), Russland - Dänemark 31:24 (16:9)
Spiel um Platz 3: Ungarn - Dänemark 27:24 (14:15)
Finale: Russland - Rumänien 28:23 (17:12)

Artikel vom 19.12.2005